An(ge)dacht

Angedacht

Liebe Leserinnen und Leser,
 
Ostern zu feiern braucht Zeit. Es kann nämlich nicht so einfacherklärt werden. Den vierten Sonntag bereits versuchen wir nun feiernd die Tiefe dieses Festes zu ertasten. Es geht um das Leben selbst und darum,
dass es etwas Geheimnisvolles an sich hat.
 
Der vierte Sonntag der Osterzeit greift seit alter Zeit das Bild des „Guten Hirten“ auf. Dieses Bild reicht weit zurück bis in die vorchristliche Antike. Es entstammt offensichtlich der Lebenswirklichkeit im alten Orient. Die Viehhaltung geschah in Herden, die unter der Führung ihres Hirten umherzogen auf der Suche nach immer neuen Futter- und Trinkplätzen.
Wenn nun die altorientalischen Könige als Hirten des Volkes bezeichnet wurden, so steht dieses Sprachbild in eben dieser Tradition. Die biblischen Schriften übernehmen diese Figur sukzessiv in ihr Gottesbild hinein, wohl aus der Erfahrung heraus, dass kaum einer der realen Könige dem Bild des „Guten Hirten“ gerecht wurde. So wurde aus dem ursprünglich agrarischen Bild ein messianisches. Daher wird in der Überlieferung des Neuen Testaments Jesus, der Christus, als der „Gute Hirte“ bezeichnet.
 
Dieser Titel verweist zweifellos auf den Kern der Botschaft Jesu, auf die anbrechende neue Welt Gottes.
Gott hat sich in seinem Sohn ein für alle Mal dem Menschen liebend und freundlich zugewandt.

 

Ich wünsche Ihnen allen ein freudige und erlebnisreich Osterzeit!

 

Ihr Diakon Thomas Schröder

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