An(ge)dacht

Diakon T. Schröder

Zum neuen Jahr

Nicht von ungefähr heißt der erste Monat im Jahr Januar. Die alten Römer hatten diesen ersten Monat dem Gott Janus geweiht; dem Gott mit den doppelten Gesicht; dem Gott mit der hellen und der finsteren Miene. Dass das düstere Gesicht des Janus sich durch Krach und Feuer abwendet, daran haben die alten Römer noch geglaubt.

Bis heute lassen wir es zum Jahreswechsel krachen, aber an welche göttliche Zuwendung glauben wir?

Liebe Besucher unserer Homepage,

 
das Evangelium (Lk 2, 16-21) vom ersten Januar, dem Oktavtag von Weihnachten, gibt einen Namen als Programm mit ins neue Jahr: „Jesus“. Lukas, der Evangelist, erwähnt zum ersten Mal nach der Geburt Jesu seinen Namen: „Und sie gaben ihm den Namen Jesus. „Jesus - Jeschua“, das heißt übersetzt „Gottes ist Heil; Jahwe ist Rettung“. Jesus, ein Name, der Programm, Angebot und Aufruf für die Menschen ist. Gott zeigt zum Jahresbeginn nicht zwei Gesichter, sondern Jesus, sein wahres Gesicht.

 

Die erste Lesung (Num 6, 22-27) am ersten Januar aus dem Buch Numeri ist das Beste, das einer Gemeinde, einer Gemeinschaft oder einem ganz persönlich gesagt werden kann. Im sogenannten Aaronitischen Segen wird Gottes Heil zugesprochen: „Der HERR segne euch und beschütze euch! Der HERR blicke euch freundlich an und schenke euch seine Liebe! Der HERR wende euch sein Angesicht zu und gebe euch Glück und Frieden!“ Dieser Text hat als Segensformel auch Eingang in die Liturgie gefunden und er gehört zu den liturgischen Texten, die sich nie verbrauchen.
 
Geerdet wird der liturgische Jahresbeginn durch einen weiteren Aspekt des Neujahrstages: Hochfest der Gottesmutter Maria. In Jesus wurde Gott Mensch, ganz menschlich. Alles, was sich an Hoffnungen und Befürchtungen, an Vorsätzen und Ängsten, an Wünschen und Sorgen in dieser Zeit auftürmt, braucht uns nicht zu erdrücken oder in kurzlebige Euphorie entschweben zu lassen.
Von Maria hören wir im Evangelium: „Maria aber bewahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach.“ Wei oft könnte etwas mehr Besinnung, Zeit lassen und das Herz mit einbeziehen eine Situation entkrampfen und einen Schritt weiterführen.
Wir werden wohl, wie in jedem Jahr, nicht vor allem verschont, wir werden Fehler machen, wir wissen trotz gutem Planen und Vorsorgen nicht, was alles kommen wird.
Was bleibt und gewiss ist:
Jesus - Gott ist Heil; in diesem Namen sind wir gesegnet; Maria steht für Gottesneuen Anfang mit uns Menschen - das ganze weitere Jahr hindurch.
Ich wünsche uns allen, dass wir diesen Segen in uns spüren und leben können, auch und gerade wieder im neuen Jahr!
 
Es grüßt Sie alle
 
Diakon Thomas Schröder

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