An(ge)dacht
Augenblick mal
Im Evangelium des 4.Fastensonntags geht es wieder einmal um Schuld und Strafe.
Wie oft quält mich genau diese Frage: "Warum straft mich unser Gott so?"
Da geschieht etwas Grausames und Furchtbares in meinem Leben und ich frage mich: Warum?
Und mir fällt nichts anderes ein, als nach einem Grund zu suchen: einer Schuld, irgend etwas, weswegen
Gott mich nun so furchtbar und grausam strafen könnte.
Warum? Was habe ich verbrochen, dass Gott mich so straft?
Liebe Leserinnen und Leser,
es sind entsetzlich quälende Fragen und es sind Fragen, auf die es so anscheinend auch keine Antwort gibt.
Jesus, er verkündet mir einen Gott, der so etwas nicht tut.
Sicherlich hat mein Handel Konsequenzen: Wenn ich mit meiner Gesundheit Raubbau betreibe, kann ich nicht damit rechnen, das sie mir wirklich erhalten bleibt. Und wenn ich anderen andauernd ein Bein stelle, dann falle ich wohl irgendwann einmal selbst auf die Nase. Aber das alles steht auf einem anderen Blatt. Das hat nichts damit zu tun, das Gott, weil ihm irgendetwas in meinem Leben nicht behagt, mich mit Krankheit oder Schicksalsschlägen bestraft. Das hat nichts mit unserem Gott zu tun, sagt Jesus.
Das ist so wichtig! Es ist deshalb so wichtig, weil ich den Sinn eines Schicksalsschlages, einer Krankheit, zunichte gemachter Hoffnungen und Pläne in aller Regel nicht sehen kann. Manchmal erahne ich den Sinn vielleicht nach Jahren, meistens begreife ich den Sinn nie. Aber das macht Jesus immer wieder deutlich: So ist Gott nicht. Das macht er nicht. Es ist keine Strafe Gottes!
Mit Schicksalsschlägen aus heiterem Himmel, so straft unserer Gott keine und keinen von uns.
Thomas Schröder, Diakon