An(ge)dacht

Angedacht

Lieber Besucher dieser Homepage,
 
ein gesegnetes neues Jahr für Sie und alle mit Ihnen verbundenen Menschen.
 
Noch ist es gar nicht lang her, da haben wir uns das Beste für das neue Jahr gewünscht. Das Jahr lag vor uns, ganz neu und wir eine frisch gewischte Tafel ganz leer. Doch schon sind wir wieder im Jahr und alles beginnt oder geht einfach so weiter. Gerade war ich einkaufen im Supermarkt und treffe Bekannte, die sagen, dass wir ja schon wieder den 3. Januar haben. Die Zeit läuft, alles geht weiter. Die Schule geht weiter, die Arbeit sowieso, Termine, nächste Verabredungen, und, und, und,…
 
Ich könnte jetzt so weiter machen und merke selber, dass ich mich unterbrechen möchte, innehalten will, weil alles andere für mich eigentlich kein menschenwürdiges und schon gar kein christenwürdiges Leben ist.
Nicht Hektik, 1000 Aktionen und immer neue Maßnahmen bringen mich weiter, sondern gerade jetzt am Anfang des Jahres Innehalten, Atmen und Schauen, was in mir vor sich geht, was Gottes Ruf für mich in diesem Jahr sein könnte. Was fehlt mir? Wonach sehne ich mich? Das können Fragen sein, die mich weiter bringen, auch in der Beziehung zu Gott.
 
Der Theologe Johann Baptist Metz hat einmal nach der Frage, was die kürzeste Definition für Religion sei geantwortet: „Religion heißt ´Unterbrechung´“. Ich unterbreche das Getriebe der Welt und den Automatismus von Machen und Handeln und nehme mir am Tag 3 Minuten für einen Moment der Stille, ohne Handy und Gespräch. Das geht z.B. in der Mittagspause, nach dem Zähneputzen oder im Bus. Dadurch habe ich die Chance, mir und dem lebendigen Gott in meinem Herzen auf die Spur zu kommen und mich so auf das neue Jahr auszurichten.
 
Dafür wünsche ich Ihnen Geduld und auch Genuss an der eigenen Stille.
 
Es grüßt Sie herzlich Ihr

 

Florian Aydogan, Pastoralassistent. 

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