An(ge)dacht
Augenblick mal
Liebe Mitchristen,
in der Karwoche dürfen wir uns hineinnehmen lassen in das große Geheimnis unseres Glaubens, das wir an Ostern feiern werden. Den Auftakt bildet der Palmsonntag, wir hören die Passion.
Jesus hat den bitteren Kelch des Leids getrunken und hat sehr menschlich darauf reagiert. Er war erschüttert, hat geweint und gebetet. In der vergangenen Woche haben wir sehr konkret erlebt, wie groß und auch absurd menschliches Leid sein kann. Jesus leugnet das nicht, er redet es nicht schön. Er nimmt es an. Er kann das tun, weil er sich dabei der Hand des Vaters überlässt, seines und auch unseres Gottes, den er als den lebensspendenden, rettenden Gott verkündet hat und dessen Wirklichkeit den Menschen in Jesus bereits begegnet ist. Im Vertrauen auf diesen Glauben geht er seinen Weg, auch wenn er am Kreuz diesen Glauben nicht mehr zu spüren scheint.
Jesus war ganz Mensch, keiner, der über den Dingen schwebte, keiner, der das Leid nicht gekannt hätte. Gerade deshalb ist er uns ganz nah. Er hat sich mit unserem Menschsein tief vereint, er war einer von uns und er hilft uns. Vereint mit ihm dürfen wir uns ganz dem Vater überlassen – in aller Freude und Not – und somit auch jenes Lebens teilhaftig werden, das allein Gott schenkt.
Es gibt keinen Weg an Gründonnerstag und vor allem keinen Weg an Karfreitag vorbei auf Ostern hin. Ostern würde seinen tiefen Sinn und seine eigentliche Kraft verlieren.
Ihre Alexandra Lason
Pastoralreferentin