Liebe(r) Leser(in),
ein Erlebnis möchte ich mit Ihnen teilen.
Vor kurzem war ich in Münster mit meiner Ausbildungsgruppe
zum Pastoralreferenten zusammen. Das Thema unseres Tages war die Reflexion
unserer Schulausbildung zu Religionslehrern. Die Gruppe saß zusammen und vielen
waren die Anstrengungen des vergangenen Schuljahres, insbesondere der
intensiven Prüfungszeit anzusehen.
Nach der Auswertung feierten wir zusammen die Eucharistie. Alle
Pastoralassistenten waren froh, es geschafft zu haben und mir war in der Messe
so, als ob es ein gemeinsames Wachsen und Durchgehen, auch durch Täler gewesen
war. Es war ein gutes Gefühl, alles Schwere und Schöne in der Messe vor Gott bringen
zu können. Die Messe hatte etwas sehr Ausgelassenes in sich. Danach verbrachten
wir einen wunderbaren Abend bei gutem Essen, Wein und Tanz miteinander. Wie
gut.
Liebe(r) Leser(in),
ich habe diese Erfahrung mit Ihnen geteilt, weil für mich
daran einiges deutlich wird: In unserer Kirche, bei all ihrer Schwerfälligkeit
und gelegentlichen Beengtheit ist Gottes Geist anwesend, der jeden Menschen in
die Weite führen will. In den Menschen, die miteinander leiden und feiern,
einander missverstehen und verstehen und die sich aus dem Weg gehen und sich
dann wieder nähern ist etwas erfahrbar, was dem Leben Sinn und Qualität gibt.
Die Kirche, ein Ort, wo Menschen mit ihrem Leid Platz haben.
Die Kirche, ein Ort, wo Menschen mit ihrer Freude Platz haben. Das wär es. Das
ist es.
Gott sei Dank, dass Gottes Geist auch durch unsere manchmal
verschlossenen Mauern durchkommt und uns zum Tanz auffordert.
Diese Erfahrungen wünsche ich Ihnen liebe(r) Leser(in) in
der kommenden Zeit.
Ihr Florian Aydogan (Pastoralassistent).