Vor der Tür des Herzens
Du brauchst Gott
weder hier
noch dort
zu suchen.
Er ist nicht ferner
als vor der Tür des Herzens.
Da steht er
und harrt und wartet,
wen er bereit finde,
der ihm auftue und ihn einlasse.
Du brauchst ihn nicht
von weither herbeizurufen:
Er kann es weniger erwarten
als du, dass du ihm auftust.
Es ist ein Zeitpunkt:
das Auftun und das Eingehen.
In unserem tiefsten Innern,
da will Gott bei uns sein.
Wenn er uns nur daheim findet
und die Seele nicht ausgegangen ist
mit den fünf Sinnen.
(Meister Eckart)