An(ge)dacht

Augenblick mal

„In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein.“ Mt 14,1

„Er zog sich an einen einsamen Ort zurück, um zu beten.“ Lk 5,16

 

Mitten in Orten, Städten stehen Kirchen seit Jahrhunderten, ihre Türme sind weithin zu sehen, wenden unseren Blick nach oben, dem Himmel  entgegen. „Kirchen sind stille Räume, sprechen eine andere Sprache als die Welt um sie herum. Sie möchten kein Museum sein, laden ein, still zu sein, aufmerksam zu hören und mit unserem  ganzen Wesen auszuruhen.“ (nach Henri J.M. Nouwen)

 

Viel haben diese alten Kirchen im Laufe der Zeit erlebt.

Tobende Stürme, Unwetter, prasselnden Regen, Sommerhitze, schmuddeliges Herbstwetter, Frost, Eis und Schnee.

Taufen, Trauungen, Feiern zur Erstkommunion, Firmung und Krankensalbungen, Messen, Wallfahrten, Orgelkonzerte, singen und beten.

Freude und Dankbarkeit ebenso wie unsägliche Trauer und Wut.

 

Mitten im Trubel, zwischen Ems und Innenstadt stehen sie unverdrossen da, die Clemenskirche und die Wallfahrtskapelle. Sie sind für alle Menschen offen (bis 19.30 Uhr). Laden ein. Jeden Tag.

Die Welt einmal ausblenden. Die Geräusche und Gerüche einmal draußen lassen. Zu sich und zu IHM zu kommen. Schnell oder bewusst ein Gebet sprechen. Sich Gott nahe fühlen. Beten. Bitten. Danken.

 

Menschen kommen, nicht unbedingt zum Gottesdienst. Aber um ein stilles Gebet zu sprechen, für einen Moment den (Urlaubs-)Alltag zu unterbrechen. Die Sorgen des (Heimat-)Alltags los werden und um Mut und Kraft für die nächsten Zeit zu „tanken“.

Beten stärkt und ermutigt.

 

Arnold Michels, Pastoralreferent

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