An(ge)dacht

heilende Berührung

Liebe Schwestern und Brüder,

im Evangelium vom nächsten Sonntag beschreibt der Evangelist Markus, dass Jesus zwei Wunder vollbringt.

  1. Jesus heilt das Kind des Synagogenvorstehers Jairus, indem Er ihre Hand berührt. 2. Eine namenlose Frau wird geheilt, indem sie das Gewand Jesu berührt. So geschehen diese beiden Ereignisse durch die Berührung mit Jesus: Jesus Christus berührt und belebt so die Toten, der Kranke berührt Jesus und so wird geheilt.

Markus verbindet die beiden Geschichten mit ein paar Stichworten: berühren, glauben, heilen und retten. Zu dem Synagogenvorsteher sagt Jesus: „Fürchte dich nicht! Glaube nur!" Das heißt, wer Jesus berühren und von Ihm geheilt werden will, und wer Jesu heilende Berührung erbittet, darf sich nicht fürchten und muss nur glauben!

Obwohl es durch die Heilung und das Gespräch mit der blutflüssigen Frau zu einer Verzögerung gekommen ist, so dass Jesus erst am Haus des Jairus ankommt, als dessen Tochter bereits gestorben ist, erweckt Jesus das tote Mädchen.

 

Im Evangelium vom letzten Sonntag hörten wir, dass Jesus auf einem Kissen schlief, als der Sturm heftig tobte, und die hohen Wellen in das Boot schlugen. Aber Jesus beruhigt das Meer und rettet die Jünger. Das heißt, Jesus ist immer bei uns auf unserem Lebensweg. Auch wenn wir vielleicht den Eindruck haben, das ER schläft, das ER zu langsam mit Seiner Hilfe ist, oder dass ER unerreichbar für unsere Gebete ist….

Der Punkt ist, dass unser Leben durch Seine Berührung gerettet wird. Er will uns heilen, indem Er uns berührt. Wir müssen es nur zulassen, dass ER unser Leben berührt. Entweder müssen wir uns die Mühe machen, Ihn zu berühren, oder Jesus kommt auf unsere Bitte hin zu uns, um uns zu berühren, um unser Leben zu berühren.

Wie groß war das Vertrauen der Kranken oder das Vertrauen von Jairus, dem Vater des 12-jährigen Mädchens! Er glaubt fest daran, dass, wenn Jesus seiner Tochter die Hände auflegt, wenn ER sie berührt, es ihr wieder gut gehen wird.

Auch wir haben dieses große Vertrauen, dass Jesus uns durch Seine Berührung heilen kann, dass Er uns helfen möchte! Lernen wir, Seine Gegenwart in unserem Leben täglich zu erfahren, voller Freude seine Worte zu hören, immer in Kontakt mit Ihm zu bleiben. Bitten wir ihn um die Gnade, sein Wirken in unserem Alltag zu erkennen und darauf zu vertrauen, dass er uns nie verlässt. Mögen wir stets offen sein für seine heilende Berührung und sie als Quelle unserer Hoffnung und Kraft annehmen. Amen.

P. Ephrem Maniyamprayil OSB

Zurück