An(ge)dacht
Blindenheilungen

Liebe Schwestern und Brüder,
alle Evangelisten erzählen von Blindenheilungen. Bei Markus ist es Bartimäus, der im heutigen Evangelium geheilt wird.
Und in dieser Geschichte finden wir 3 große Punkte:
1. Die Erkenntnis, wer Jesus ist, nämlich der Sohn Davids, wie Bartimäus bezeugt.
2. Große Freude in der Gegenwart Jesu. Der Blinde freut sich, springt auf und läuft auf Jesus zu.
3. Die Verkündigung: Indem Bartimäus Jesus vor allen Leuten ruft: „Sohn Davids hab Erbarmen mit mir!“, bezeugt er seinen Glauben an Ihn in seinem Umfeld.
Obwohl er nicht sehen und lesen kann, glaubt er durch sein Hören. Er freut sich in Seiner Gegenwart und schreit: Jesus Sohn Davids hab Erbarmen mit mir.
Heute ist Missionssonntag. Wir denken dabei vielleicht zuerst an Missionsgebiete in Afrika oder Asien. Mission bedeutet aber zuerst, den eigen Glauben zu vertiefen, indem wir Jesus selbst immer besser kennenlernen.
Wie aber können wir Jesus kennenlernen? Indem wir von Ihm hören, Sein Wort lesen und die Gemeinschaft mit Ihm im Gebet suchen.
Dann bedeutet es, große Freude in Seiner Nähe zu finden. Das können wir, indem wir Seine Gegenwart in jeder Hl. Messe in der Eucharistie erfahren.
Und als drittes bedeutet es, Ihn vor den Menschen in Wort und Tat und mit allen unseren Fähigkeiten zu verkündigen. Gerade in einer Zeit, in der so viele Angst haben, ist es unsere Aufgabe, unseren Glauben zu bezeugen, den Menschen Mut zu machen und ihnen Hoffnung auf Gottes Hilfe zu geben.
Wir sind nicht blind, das heißt: wievielmal haben wir Seine Worte gelesen?
Wir sind nicht taub, und wievielmal haben wir Seine Worte gehört?
Und wir sind nicht stumm, aber wievielmal haben wir über Ihn gesprochen?
Dies sind die Fragen, die uns am Missionssonntag beschäftigen.
Wenn wir ehrlich diese Fragen beantworten können, verstehen wir unseren Missionsauftrag und unser Missionsgebiet.
Pater Ephrem OSB