An(ge)dacht

C. Winnemöller

Lieber Leserinnen und Leser,

 

darf man die Schule schwänzen um das Klima zu retten?

 

Knapp 2000 Schülerinnen und Schüler demonstrierten mit Slogans wie „Klimaschutz statt Kohleschmutz“ oder „spielt nicht mit unserer Zukunft“ vor Münsters Rathaus für den Klimaschutz und das Umdenken der Mächtigen. Eine Gruppe aus Telgte war auch mit dabei.

 

Auch wenn der Telgter Protest von der Schule gebilligt war, demonstrieren viele Jugendliche während der Schulzeit, um für eine bessere Klimapolitik auf die Straße zu gehen. Das Argument der 16-jährigen Initiatorin Greta Thunberg ist so einfach wie eindrücklich: Warum für eine Zukunft lernen, die es unter Umständen gar nicht mehr geben wird. Und so heißt die Aktion inzwischen auch „fridays for future“. Freitage für die Zukunft.

 

Auch Papst Franziskus treibt dieses Thema um. So schreibt er in seiner Enzyklika „Laudato Si“: "Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise."

Ich halte seine Worte für sehr treffend, denn unsere Erde ist mehr denn je bedroht: Menschengemachter Klimawandel, Abholzung der Regenwälder, Massentierhaltung und Energieverschwendung stehen in einem krassen Widerspruch zur biblischen Schöpfungsverantwortung. Die Endlichkeit natürlicher Ressourcen ist spürbar. Die globale Erwärmung und die Emissionen von Treibhausgasen steigen – mit katastrophalen Folgen für Menschen, Gesellschaften, Tiere und die gesamte Schöpfung.

 

Schule schwänzen für das Klima. Ein Protest der auffällt. Ob die jungen Klimaschützer Erfolg haben hängt auch davon ab, ob wir Alten endlich die Kurve kriegen. Ehrlich gesagt, habe ich da große Skepsis. Aber um die Zukunft mache ich mir bei diesen engagierten Kindern und Jugendlichen zumindest jetzt weniger Sorgen.

 

Ihr und Euer

Christian Winnemöller

Bild: Quelle:pixabay

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