An(ge)dacht

Christkönigssonntag

Mit dem Christkönigsonntag erreichen wir das Finale des Kirchenjahres.

Dieser Sonntag will uns ins Gedächtnis rufen:

Indem wir Christus als unseren König feiern,

sollen wir die eigene königliche Gestalt in uns entdecken und ausformen.

Wir sollen spüren, was es heißt, unabhängig und frei,

souverän und selbstbewusst zu sein – eben ein König, voller Würde,

weil wir teilhaben an der Königsherrschaft Christi und ihm „gleichgestaltet“ sind.

So Paulus in seinem Brief an die Römer, Kapitel 8, Vers 29.

 

Dazu eine Geschichte:

In einem Zoo stand ein Riesenkäfig mit Vögeln.

Die Vögel hatten sich daran gewöhnt,

immer an der Längsseite dieses großen Vogelbauers entlangzufliegen.

Aus irgendwelchen Gründen brach eines Tages diese Gitterwand des Vogelkäfigs herunter.

Die Vögel waren frei – besser gesagt: Sie wären frei gewesen.

Sie aber flogen – wie gewohnt – immer ihre selbe, altgewohnte Bahn – im Käfig.

Als wäre die Gitterwand noch da.

Ihre Knechtschaft waren ihnen so vertraut, dass sie ihre „augenscheinliche“ Freiheit gar nicht wahrnehmen, geschweige denn nutzen konnten.

Ob es uns auch manchmal so geht?

Uns Königinnen und Königen?!

 

Ein Impuls:

Machen Sie sich einmal auf einen Weg und nehmen sie diese Gedanken,

diese Fragen mit:

Wie geht eine Königin? Wie geht ein König?

Schreite ich wie eine Königin, ein König?“

Halten Sie diese „Haltung“ dem entgegen, wo uns Moral, Erziehung oder Kirche wehgetan haben, uns kleingemacht haben.

Vollziehen Sie eine eigene innere Wende, wachen Sie auf

und werden Sie neu in dem Bewusstsein:

„Ja, ich bin ein/e König/in!!

Lesen Sie dazu die Offenbarung des Johannes, Kapitel 1, Vers 6.

Wenn wir Christkönig so feiern,

dann können wir die Feier dieses Sonntags etwas aufrechter verlassen.

 

Günther Falkenberg, Pfarrer em.

 

Inspiriert durch und teilweise übernommen von Hans Gerhard Behringer,

Die Heilkraft der Feste – Den Jahreskreis neu entdecken

S. 325 ff.

 

Zurück