An(ge)dacht
Der Wunsch das Ganze zu sehen
Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!
Ich könnte ja auch die Stufen unseres Kirchturms hochsteigen und durch die Luken schauen … Wenn sich aber extra ein Riesenrad mit Rundumblick auf der Kirmes des Mariä-Geburts-Marktes dreht, nutze ich doch gern diese Gelegenheit, um mal unser Städtchen von oben zu betrachten. Vielleicht kennen auch Sie den Wunsch, einfach mal die Perspektive zu wechseln und möglichst ‚das Ganze‘ zu sehen.
Ich wurde allerdings überrascht: Zwar konnte ich das Treiben auf der Kirmes unter mir gut erkennen, den Mariä-Geburts-Markt auf der Planwiese sah ich allerdings nicht, auch nicht die Altstadt und nur einen Zipfel der Ems. Das satte Grün der Bäume dominierte das Bild von oben.
Mal wieder was gelernt: Den Wunsch, ‚das Ganze‘ zu sehen und zu begreifen, teile ich wohl mit vielen Menschen. Aber nicht jeder Perspektivwechsel bringt das, was ich mir (bewusst oder unbewusst) von ihm erhoffe.
Unten auf dem Boden zurück treffe ich unter anderem die Runde der Messdienerleiter, einige Familien, noch ein paar Hundefreunde und Leute, die mich auf die WN-Rubrik ‚Angedacht‘ ansprechen. Trotz einiger Bierchen beginne ich zu verstehen, dass sich ‚das Ganze‘ wohl eher nicht von oben her erschließt, sondern sich wie ein lebendiges Mosaik zusammensetzt.
Weiter auf der Suche nach dem Sinn ‚des Ganzen‘,
Propst Michael Langenfeld
Propst Michael Langenfeld