An(ge)dacht

Erntedank

Liebe Schwestern und Brüder,

an diesem Wochenende feiern wir das Erntedankfest in unserer Gemeinde, ein Fest, um Gott zu danken für seine ewige Güte, seine Taten und seine Treue zu uns.

Schon im Alten Testament lesen wir: „Geht durch seine Tore ein mit Danken, in seine Vorhöfe mit Lobgesang; dankt ihm, preist seinen Namen!“ (Ps 100:4). Und weiter in Psalm 107: „Danken sollen sie dem Herrn für seine Güte und für seine Wunder an den Menschenkindern.“

Im Neuen Testament macht Paulus es noch deutlicher: „Sagt in allem Dank; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (1. Thess. 5:18).

Das Erntedankfest ist ein besonderer Tag im Kirchenjahr, an dem wir innehalten und Gott für die Gaben der Schöpfung danken. Es ist eine Zeit der Freude über die Ernte, die unsere Felder und Gärten hervorgebracht haben, und eine Erinnerung daran, dass alles, was wir haben, letztlich aus Gottes Hand kommt.

Doch das Erntedankfest ist nicht nur eine Gelegenheit, für die Früchte der Erde zu danken. Es geht um viel mehr – es geht um eine Haltung der Dankbarkeit, die in unserem Leben tief verankert bleiben soll. Wir müssen immer dankbar sein für die unsichtbaren Gaben Gottes – seine Treue, seine Liebe und seine Gegenwart in unserem Leben.

Dankbarkeit verändert uns. Sie richtet unseren Blick auf das, was wir haben, anstatt auf das, was uns fehlt. Sie verbindet uns mit Gott und mit unseren Mitmenschen. Wer dankbar ist, erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, das wir nicht selbst kontrollieren können, sondern das uns von Gott anvertraut wird.

Lasst uns daher heute nicht nur für das Materielle danken, sondern auch für all das, was Gott in unserem Leben wirkt – in guten und in schweren Zeiten. Und lasst uns diese Haltung der Dankbarkeit in unser tägliches Leben mitnehmen. Denn ein dankbares Herz erkennt Gottes Gegenwart in allen Dingen.

Pater Ephrem

 

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