An(ge)dacht
ein ungewöhnliches Osterfest
ein ungewöhnliches Osterfest

Liebe Gemeindemitglieder von St. Marien, liebe Pilgerinnen und Pilger!
Dass dieses Osterfest sehr ungewöhnlich war, ist inzwischen eine Floskel. Dass aber diese Ostertage in einigen unserer Gemeindemitglieder eine geistliche Kreativität freigesetzt haben, ist zumindest für mich äußerst ermutigend.
Getaufte haben sich an den Ostertagen spontan in ihren Wohnvierteln getroffen und haben - wenn auch mit dem nötigen Abstand - Osterlieder gespielt und gesungen, andere haben die Osterbotschaft auf Bannern sichtbar an ihre Hauswand gehängt, wieder andere Steine u.a. mit religiösen Motiven bemalt und entlang der Ems ausgelegt. Viele haben unsere Kirchen besucht und deutlich mehr gesegneten Buchsbaum, Osterkerzen und Weihwasser mit nach Hause genommen als sonst … Jugendliche übernehmen die Direkt-Lieferung aus dem Telgter Teiler, Frauen nähen ganz spontan Mundschutze … usw.
Macht uns die Corona-Krise zu einer Kirche, in der immer mehr Getaufte ihre ganz persönliche Verantwortung für die Feier, die Verkündigung und die konkrete Umsetzung der Frohen Botschaft erkennen?
Dankbar und glücklich wäre ich, wenn sich in unserer durchorganisierten Gesellschaft und Kirche auch nach Corona etwas von dieser spirituellen Spontanität und diesem unaufdringlichen, aber klarem Glaubenszeugnis fortsetzen würde!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien
auch im Namen unseres Seelsorgeteams
einen gesegneten Barmherzigkeitssonntag,
Propst Michael Langenfeld