An(ge)dacht
Einer von diesen muss zusammen mit uns Zeugen seiner Auferstehung sein (Apg 1,22b)

Außer dieser Notiz des Lukas, in seiner Apostelgeschichte schweigt das Neue Testament über diesen hinzugewählten Apostel des Zwölferkreises. Lediglich die spätere Legende weiß zu berichten, dass die Kaiserinmutter Helena die Gebeine das Apostels Matthias in die Bischofsstadt Trier überführen ließ, wo bis heute in der Abtei St. Matthias dieses einzige Apostelgrab nördlich der Alpen verehrt wird.
Ohne nähere historische Einzelheiten zu kennen, kann man sich doch lebhaft vorstellen, dass es sich bei Matthias um einen engagierten und geschätzten Mitarbeiter aus der nachösterlichen Jesusbewegung gehandelt haben muss. Er ließ sich aufstellen trotzdem er die Mühen und die Konsequenzen kannte. Heutzutage scheuen sich viele Frauen und Männer in der Kirche mitzuarbeiten. Ganz anders der Apostel Matthias. Er stellt sich zur Verfügung , er ist bereit, sich wählen zu lassen und seinen Auftrag in der Kirche aktiv zu übernehmen. Er lässt sich von Gott für die Kirche in den Dienst nehmen, Matthias versteht sein kirchliches Amt als Dienst. Er stellt sich dem Losentscheid Gottes und geht damit das Risiko ein, unter Umständen auch nicht gewählt zu werden und das angebotene Amt nicht zu erreichen. Er hat die Demut des Verlierers, bevor er das Amt durch Gottesentscheidung gewann. Er war sicherlich ein unaufdringlich Großer der ersten Stunde nach Ostern dessen Andenken uns Verpflichtung bleibt, nämlich wie er, Zeugen seiner Auferstehung zu sein.
Im Vertrauen, dass Gott uns auch in dieser Zeit der Pandemie beschütz und mit lieben Grüßen verbleibe ich
ihre Schwester M. Theodore Hofschen