An(ge)dacht

Fastenzeit

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Aschermittwoch durfte ich vielen von Ihnen ein Aschekreuz auf die Stirn machen und habe auch selbst eines erhalten: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.“ Die Asche ist dabei ein deutliches Bekenntnis zur eigenen Vergänglichkeit und Schwäche, das Kreuz hingegen ein Zeichen, dass durch innere Reinigung und Umkehr Altes vergehen muss, damit Neues entstehen kann. Das Aschekreuz und die Fastenzeit markieren damit einen Neuanfang und sind bereits ein erster Hinweis auf Ostern.

In den vierzig Tagen der Fastenzeit geht es darum, neu das freiwillige Verzichten einzuüben. Das betrifft vor allem Dinge und Verhaltensweisen,  die uns selbst, anderen oder der Schöpfung schaden oder uns unfrei machen.

Dann geht es darum, sich in einer immer lauter werdenden Welt mit ihren vielen verlockenden Angeboten einen Raum der Stille und des Gebetes zu erhalten oder neu zu erkämpfen, um über die eigene Endlichkeit hinaus mit dem ewigen Gott wieder intensiver in Kontakt zu treten.

Und zum dritten geht es darum, im Teilen von Zeit und Aufmerksamkeit, von Geld und Wissen für die Nöte unserer Mitmenschen hier und in aller Welt noch sensibler zu werden.

Dieser biblische Dreiklang von Verzicht, Gebet und miteinander Teilen fällt auch uns Christen nicht immer leicht. Wir sind aber zuversichtlich, dass der, der selbst 40 Tage in der Wüste gefastet und gebetet hat, uns auf diesem Weg des Neu-Werdens begleitet und unterstützt.

So wünsche ich allen, die an einer Veränderung ihres Lebensstils arbeiten möchten, eine befreiende Fastenzeit!

Propst Michael Langenfeld

 

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