An(ge)dacht
Frucht des vergangenen Jahres

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!
Als ich in den letzten Wochen die Weihnachts- und Neujahrspost durchlas, bemerkte ich in den privaten Karten und Briefen deutliche Veränderungen zu den Jahren davor. Zu den sonst üblichen Wünschen wie Glück, Zufriedenheit, Gesundheit und Erfolg trat vermehrt der Wunsch nach Frieden und Hoffnung hinzu. Und mit diesen zusätzlichen Wünschen zu Weihnachten und zum Neuen Jahr weiteten sich bei vielen Absendern auch die guten Wünsche - über meine Person hinaus nahmen sie nun auch andere Menschen oder sogar die ganze Welt mit in den Blick. Das zeigte sich in Formulierungen wie: „Wir wünschen Dir Zufriedenheit und Gesundheit und uns allen und der ganzen Welt Frieden“ oder jedenfalls so ähnlich. Und obwohl ich nicht den Eindruck habe, dass meine Freunde und Bekannten in der letzten Zeit frommer geworden wären, wünschten mir einige statt froher nun gesegnete Weihnachten und ebenso ein gesegnetes Neues Jahr.
Vielleicht ist es ja eine Frucht des vergangenen Jahres, dass immer mehr Menschen nicht mehr nur das Wohlergehen und den Erfolg ihrer Nächsten im Blick haben, sondern sich auch mit den Fernen verbunden fühlen und in diese Solidarität auch ihre Adressaten mit einbinden. Und es scheint mir ganz sicher eine Frucht des vergangenen Jahres, dass in Gedanken, Worten und Werken das Glück der Einzelnen wieder deutlicher mit dem Glück und Frieden aller gesehen und verbunden wird.
An dieser Stelle deshalb auch Dank an alle, die nicht nur etwas Schönes für ihre Lieben unter den Christbaum gelegt haben, sondern mit ihrer konkreten Hilfe auch den Fernen nahe geworden sind!
Mit dieser durchaus ermutigenden Beobachtung
wünsche ich Ihnen und allen Menschen ein reich gesegnetes Neues Jahr!
Propst Michael Langenfeld