An(ge)dacht

Für Gott sind Äußerlichkeiten unwichtig

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Blumen geschmückte Kutschen, Pferde mit eingeflochtenen Mähnen und nicht zuletzt auch viele Besatzungen, die sich anlässlich der Telgter Kutschenwallfahrt an Christi Himmelfahrt fein gemacht hatten. Gerade in den letzten Wochen habe ich überraschend viele Menschen wahrgenommen, die durch ihre festliche Kleidung oder Uniform unseren Gottesdiensten zusätzlich einen feierlich-würdigen und zugleich frohen und bunten Akzent verliehen haben: Die Ordensritter und Schützenbruderschaften, die Bäcker-, Metzger- und Brauergilde, diverse Tauf- und Hochzeitsgesellschaften und nicht zuletzt viele Gläubige anderer Sprache und Kultur, die mit ihrer oft sehr farbenfrohen Kleidung die besonderen Momente ihres Lebens unterstreichen.

Sicherlich kann man sagen, es sei egal, welche Kleidung man zu welchem Anlass trägt, schließlich sei die innere Einstellung entscheidend. Sind wir Menschen aber tatsächlich eine Einheit aus Körper, Geist und Seele, werden unsere Stimmungen und Gefühle auch immer nach außen hin sichtbar oder hörbar, selbst wenn wir es manchmal gerne verschleiern möchten. Sie drücken sich aus in Worten und Gesten, in Haltung und Kleidung.

Für Gott sind diese Äußerlichkeiten sicherlich völlig unwichtig, da er einen unverstellten Blick in unsere Seelen hat. Für uns Menschen allerdings können sie durchaus hilfreich sein, weil sie uns als Gemeinschaft helfen, die Bedeutung und Heiligkeit eines Augenblicks gemeinsam zum Ausdruck zu bringen oder uns in Trauer und Freude über ein Ereignis miteinander zu vereinen.

Einen guten Sonntag wünscht Ihnen

Propst Michael Langenfeld

 

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