An(ge)dacht
Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört.

Wir haben zwar keinen Kaiser mehr, aber diese Aussage Christi betrifft uns trotzdem, denn der Kaiser steht für alle Obrigkeit. Nun sind wir schnell dabei, uns damit zu entschuldigen, dass die Regierung nicht gut ist, die Steuern zu hoch sind, dies oder das ungerecht ist...
Das war aber zur Zeit Jesu in Israel unter den Römern auch nicht anders. Trotzdem hat Jesus ohne Einschränkung gesagt: "Gebt dem Kaiser, was ihm gehört." Das sollte uns nachdenklich stimmen.
Aber danach sagt Christus: "Gebt Gott, was Gott gehört." Was müssen wir ihm denn da geben? Zunächst einmal unsere Zeit - Zeit für die Hl. Messe und für das persönliche Gebet... - aber letzten Endes unser ganzes Leben. Denn unsere Existenz verdanken wir Gott. Er hat uns geschaffen und nicht wir selbst.
Wenn Ihm aber unser Leben gehört, wenn wir, wie Paulus sagt (Rom 6, 22) "Sklaven Christi" sind, dann müssen wir auch tun, was unser Herr sagt. Das klingt nun nach wenig Freiheit. Aber wir werden ja nicht gezwungen, Christus nachzufolgen. Es ist unsere freie Entscheidung. Niemand würde auf die Idee kommen, es als Einschränkung der Freiheit zu sehen, wenn er sich im Fußballverein beim Spiel an die Regeln halten muss.
Gott hat auch Regeln für uns - Seine Gebote. Und sie heißen extra nicht Verbote, sondern Gebote, denn es geht nicht darum, uns alles zu verbieten, uns den Spaß am Leben zu nehmen, sondern darum, uns Richtlinien - Verhaltensmaßregeln - an die Hand zu geben, damit unser Leben gelingt und wir auch hier auf der Erde gut und in Liebe miteinander leben können.
Im Doppelgebot der Liebe sind alle Gebote zusammengefasst. "Du sollst den Herrn, deinen Gott aus ganzem Herzen lieben und deinen Nächsten wie dich selbst." (Mt 22.34)
Wer sich daran hält, erfüllt alle Gebote. Denn wer Gott liebt, der wird sich keine anderen Götter machen und der wird auch den Feiertag heiligen. Wer den Nächsten liebt, wird ihn weder umbringen noch bestehlen und auch keinen Ehebruch begehen...
Und damit, dass er die Gebote hält, gibt er Gott was Gott gehört und dem Kaiser, was dem Kaiser gehört.
Dass Ihnen das in Ihrem Alltag immer besser gelingt, das wünsche ich Ihnen und dafür gebe ich Ihnen noch ein Gebet mit auf den Weg: Herr, gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Amen.
Ephrem Maniyamprayil OSB