An(ge)dacht
"geistvoll"

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage!
Ich begegne gerne ‚geistvollen‘ Menschen, auch wenn das manchmal durchaus anstrengend ist. Denn sie zwingen mich, über das Übliche und Normale, das Sichere und Gegebene hinaus zu denken und mich auf Unbekanntes einzulassen. Das ist spannend und schöpferisch, verunsichert mich aber auch.
Wer sich dem Geist Gottes öffnet, dem oder der dürfte es kaum anders ergehen. Die Kraft des Heiligen Geistes sprengt nämlich Grenzen. Zuerst die, die wir uns selbst setzen. Dann die, die wir oder unser Gegenüber im Zwischenmenschlichen (oft entmutigt) längst akzeptiert haben. Und schließlich die, von denen wir ernsthaft meinen, dass Gott sie zwischen sich und uns errichtet.
Aus der Erfahrung meist junger Gebetsgruppen und aus eigener Erfahrung möchte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, dazu ermutigen, sich dem Geist Gottes immer wieder spontan anzuvertrauen: Im Gebet - ein Gedanke, ein Satz, möglichst aus der Tiefe des Herzens …
Sind Sie in bestimmten Situationen unsicher oder sogar ängstlich,
bitten Sie den Geist der Stärke, diese Ihre Grenze jetzt zu sprengen!
Wenn Sie jemanden oder etwas überhaupt nicht verstehen,
bitten Sie den Geist der Wahrheit schlicht um Durchblick!
Werden Ihre Gespräche oder Gebete zusehends leerer und flacher,
bitten Sie um den Geist echter Tiefe!
Fühlen Sie sich einsam und unverstanden,
bitten Sie in diesem Moment um den Geist des Trostes!
Tun Sie etwas nur, weil es Ihre Pflicht und Schuldigkeit ist,
bitten Sie den Geist der Freiheit, Ihnen eine neue Motivation zu schenken!
Spüren Sie, dass Ihnen Gott immer unwichtiger wird,
dann laden Sie den Geist der Heiligkeit in Ihr Denken und Sprechen,
in Ihr Fühlen und Handeln ein!
Werden Ihnen die anderen gleichgültig oder behandeln Sie sie lieblos,
flehen Sie den Geist der Liebe in Ihr Innerstes!
‚Geistvoll‘ betet, wer über das Normale und Selbstverständliche hinaus zu vertrauen bereit ist!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen unseres Seelsorgeteams
ein ‚geistvolles‘ Pfingstfest!
Propst Michael Langenfeld