An(ge)dacht

Gott wird Mensch

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Gäste und Freunde von St. Marien!

Wenn wir das ganze Geklimper und Geklapper, Elche und Weihnachtsmänner, Kugeln und Lametta und all‘ die niedlichen, süßen und netten Verzierungen vom Weihnachtsfest einmal abschlagen und versuchen, zum eigentlichen Kern des Festes vorzudringen, finden wir die Botschaft: Gott wird Mensch. - Der allmächtige Schöpfer unserer Erde und des gesamten Kosmos liegt wehrlos als Baby in einem stinkenden Stall nahe einem Ort namens Bethlehem, den damals kaum jemand kannte.

Und genau an dieser Heiligen Nacht zeigt sich: Entweder sind wir Christen nicht ganz zurechnungsfähig oder wir sind extrem mutig, unser Leben und Handeln einer solch‘ unglaublichen Botschaft anzuvertrauen.

Denn vor gut 2000 Jahren wurden die verschiedensten Vorstellungen, die Menschen sich von Gott oder ihren Göttern machten und oft heute noch machen, völlig auf den Kopf gestellt. Da kam nämlich ein Gott aus Fleisch und Blut, zuerst auf dem Holz der Krippe und am Ende auf dem Holz des Kreuzes, ein Gott, der den Menschen unvorstellbar nahe ist und vor dem man sich nicht ängstigen muss.

Wenn Weihnachten für uns Christen etwas mit Schenken zu tun hat, dann ist es zuerst unsere Freude über einen Gott, der sich selbst an uns Menschen verschenkt und uns an seiner allumfassenden Liebe teilhaben lässt.

Für alle, die an einen solchen Gott glauben, verändert diese Vorstellung von Ihm auch das Bild vom Menschen. Wer sich nämlich von Gottes Liebe und Zuneigung beschenkt und gestärkt weiß, wird diese Liebe auch an andere weiterschenken - und das nicht allein in der Familie und im Freundeskreis.

‚Gott wird Mensch‘ - diese Erkenntnis mit all‘ ihren konkreten Folgen möge Sie und Ihre Lieben mitten ins Herz treffen!

Ein gesegnetes Weihnachtsfest auch im Namen des Seelsorgeteams wünscht

Propst Michael Langenfeld

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