An(ge)dacht

Grüße aus dem Land der Kathedralen

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Ich melde mich diesmal aus der Normandie. Mit rund 40 Mitreisenden habe ich mich vor ein paar Tagen auf den Weg gemacht, um heute die Priesterweihe unseres Gemeindemitglieds Lukas Klinger in Évron mitzufeiern. Dieser Weg führt uns durch viele Orte der Normandie und Bretagne, in deren Zentrum sich oft eine große mittelalterlich-gotische Kathedrale erhebt. Diese gewaltigen Kirchenbauten sollten Zeichen dafür sein, dass Gott gerne mitten unter uns Menschen lebt. Zugleich sind sie ein beeindruckender Ausdruck dafür, mit wie viel architektonischem und künstlerischem Können, mit wie viel Kraft, Zeit und Geld die Menschen ihre Verehrung Gottes auszudrücken versuchten, auch wenn nach heutigem Maßstab beim Bauen nicht alles gottes- und menschenwürdig zuging.

Wenn man diese Kathedralen nicht einfach nur beguckt, sondern ähnlich wie wir darin staunt, betet und singt, hat man in diesen lichtdurchfluteten Räumen nicht selten das Gefühl, selbst erhoben zu werden aus den Zwängen und Niederungen des Alltags hinein in die Größe und Weite Gottes. Ein durchaus  befreiendes Erleben!

So wünschen wir unserem Neupriester, dass ihm genau das auf eine Weise gelingt, die dem heutigen Lebensgefühl der Menschen entspricht: Nämlich die Nähe und Gegenwart Gottes im Kleinsten wie im Größten zu deuten und möglichst viele Herzen zu öffnen, damit Menschen sich zu ihrer gottgewollten Würde erheben.

In diesem Sinne grüßen wir aus dem Land der Kathedralen,

Propst Michael Langenfeld

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