An(ge)dacht

Himmelfahrt

Liebe Schwestern und Brüder,

diese Woche feiern wir das Fest Christi Himmelfahrt. Dieses Fest zeigt uns, dass Jesus nun in der Herrlichkeit seines Vaters lebt – in der Herrlichkeit des Himmels. Der Evangelist Lukas berichtet, dass Jesus nach seinem irdischen Leben „vor den Augen seiner Jünger zum Himmel emporgehoben wurde.“

In diesem Zusammenhang fasst der Evangelist Johannes die Worte Jesu so zusammen:
„Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten. Wenn ich gegangen bin und euch einen Platz bereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“

Das Anliegen Jesu ist eindeutig: Er möchte, dass alle seine Nachfolger für immer bei ihm sind. Dieser Ort heißt Himmel – der Ort, an dem Gott mit seinen gläubigen Menschen in Ewigkeit wohnt.

Was taten die Jünger in der Zeit nach der Himmelfahrt Jesu? Lukas berichtet:
„Sie waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“
Sie waren gemeinsam im Haus Gottes, im Gebet vereint. Und gerade in dieser Gemeinschaft, im Gebet, empfingen sie die Kraft des Heiligen Geistes – die „Kraft aus der Höhe“. Sie wurden zu Zeugen Christi: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien, ja bis an die Grenzen der Erde. Das ist das lebendige Zeugnis der ersten Christen, wie es uns die Apostelgeschichte überliefert.

Liebe Schwestern und Brüder, als Nachfolger Jesu begehen wir in diesen Tagen die sogenannten Bittage. Wir beten besondere Litaneien zu verschiedenen Anliegen – als geistliche Vorbereitung auf das Fest Christi Himmelfahrt. Dabei dürfen wir das Ziel Jesu nie aus den Augen verlieren: stets bereit zu sein für den Empfang des Heiligen Geistes – und für die himmlische Reise zu dem Ort, an dem die ewigen Wohnungen bereits für uns bereitet sind.

Christi Himmelfahrt erinnert uns an unsere Würde und Verantwortung als Christen.

Darum: Lasst uns Christus täglich begegnen – in seinem Wort, in der Eucharistie, in der Gemeinschaft der Glaubenden und in allen möglichen Diensten mit anderen Gläubigen in der Gemeinde. Mögen wir in seinem Geist leben, gestärkt durch das Gebet und die Hoffnung auf unsere himmlische Heimat. So wird unser Leben ein Weg hin zu ihm – zu jener ewigen Freude, die er uns verheißen hat.

Liebe Grüße
Pater Ephrem OSB

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