An(ge)dacht
„Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“

„Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“ (Mt 5, 17b)
„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt wurde, … Ich aber sage euch (Mt 5, 21)
Wie passt das zusammen? In den Evangelien wird berichtet, dass Jesus das Gesetz immer dann übertreten hat, wenn es um die Würde des Menschen ging. Ein Beispiel: An einem Sabbat saß ein Mann in der Synagoge, dessen rechte Hand verdorrt war (Lk 6, 5). Auch Jesus ist in der Synagoge. Es ist kein gewöhnlicher Wochentag, sondern Sabbat. An ihm darf nicht gearbeitet werden, sagen die Schriftgelehrten.
Was ist wichtig: Leben zu retten oder sich an das Gesetz zu halten? Dem Mann die Würde zurückzugeben, damit er wieder für sich und seine Familie sorgen kann, oder zu sagen: Es ist Sabbat und somit muss das Gesetz erfüllt werden.
Wirklich?
Hat Gott, als er Mose und seinem Volk, das er aus Ägypten herausgeführt hatte, seine Weisungen und das Gesetz gab, angeordnet, den Buchstaben der Weisung zu erfüllen, oder hat er den Menschen im Blick gehabt und ihn gemeint, wenn es um die Erfüllung des Gesetzes ging?
Gott will, dass die Würde des Menschen nie verletzt wird. Jesus heilt die Hand des Mannes an diesem Sabbat.
„Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“. (Mt 5, 17)
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche,
Ihre Sr. M. Theodore Hofschen