An(ge)dacht
„Ich bin, wo du bist…“

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage,
an diesem Samstag und Sonntag hätte die 168. Wallfahrt der Osnabrücker nach Telgte stattgefunden. Sehr viele Menschen, in manchen Jahren sind es über 10.000 , hätten sich singend und betend auf den Weg hierher zu uns zur Schmerzhaften Mutter gemacht. Auch für viele Pilgerinnen und Pilger aus Telgte gehört das im Lauf des Jahres einfach für sie dazu: mitgehen bei der Osnabücker.
In diesem Jahr fällt die große Wallfahrt zum ersten Mal seit ihrem Bestehen aus. Es ist ausdrücklich gebeten worden sich nicht auf den Weg zu machen, sondern an den Heimatorten Gottesdienste zu feiern.
„Ich bin, wo du bist…“ – so lautet das diesjährige Wallfahrtsmotto. Ich höre das in diesem Jahr, in dem viele Wallfahrten ausfallen und ich auch selber nicht bei der Osnabrücker mitgehen kann, noch mal anders als sonst.
Ich bin, wo du bist – in der Bibel ist das die Zusage Gottes an Mose am brennenden Dornbusch. An diesem Wochenende können wir dieses Wort aber als Zusage an jede und jeden von uns wahrnehmen. Und irgendwie passt es ja auch…
Ich bin, wo du bist. Wo lebst und arbeitest. Wo du deinen Alltag lebst. Wo du glaubst und hoffst. Ich bin, wo du bist in dieser merkwürdigen Corona-Zeit. Wo wir immer noch vorsichtig sein müssen. Ich bin , wo du in Urlaub bist oder Zuhause bleibst. Ich bin , wo du bist…mit dem, was dich freut, was dir Sorge macht , worauf du hoffst, worunter du leidest.
Vielleicht kann dieses Wochenende ja Anlass sein, diese Zusage Gottes mit meinem Leben, so wie es gerade ist, in Verbindung zu bringen. Dieses Wort innerlich zu bewegen, es mir innerlich vor zu sagen. Egal, ob ich mich alleine auf einen Weg in meiner Umgebung mache oder Zuhause bleibe.
Und vielleicht kann ich dabei etwas davon zu spüren: ja, diese Zusage Gottes ist wahr und sie gilt mir ganz persönlich.
Ihre /eure Petra-Maria Lemmen