An(ge)dacht
2. Advent
Liebe Schwestern und Brüder, am letzten Sonntag haben wir über das Thema „wachsam sein“ wozu Jesus uns aufruft, nachgedacht. Seid wachsam, weil ihr nicht wißt, wann der Herr kommt. (Wie der Dieb in der Nacht oder wie der Blitz am Himmel oder wie die unerwartete Sintflut in der Noahzeit.)
Das heutige Evangelium beginnt mit dem Ruf von Johannes dem Täufer in der Wüste: Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe. Das bedeutet, der Herr ist schon da.
Die Leute sollen verstehen und annehmen, was Johannes sagt, denn er ist auch ein Prophet wie Jesaja. Er ist der letzte Prophet, denn der Menschensohn ist schon gekommen. Deshalb ist seine Botschaft besonders wichtig, weil es keinen weiteren Propheten mehr gibt. Das Himmelreich ist schon da. Deshalb sollen die Leute umkehren. Aber wie?
Die Leute damals haben die Botschaft des Johannes wirklich ernst genommen. Aus Jerusalem, aus Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen sie zu ihm hinaus, bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
Johannes war froh, daß auch viele Pharisäer und Sadduzäer zu ihm kamen, um sich taufen zu lassen. Er taufte nur mit Wasser, aber er sprach davon, daß derjenige, der nach ihm käme – Jesus - mit Feuer und mit dem Heiligen Geist taufen würde. Christsein heißt grundsätzlich umkehren. Dieses Thema – Umkehr – annehmen und sich taufen lassen. Bereit sein für die Taufe vom Hl. Geist.
Nun sind wir alle ja schon getauft, aber Christsein und Nachfolge Christi bedeutet immer auch ein Fortschreiten im Glauben, bedeutet geistliches Wachstum. Dafür ist die Adventszeit gedacht – als Vorbereitungszeit für Sein Kommen in unser Leben. Wir sollen im Glauben, in der Spiritualität und in der Nächstenliebe wachsen, damit wir Frucht bringen können, 30fach, 60fach oder 100fach, wie Jesus selbst gesagt hat. Amen.
Pater Ephrem Maniyamprayil OSB