An(ge)dacht
„Jesus sagte der Menschenmenge in Gleichnissen und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen“ (Mt 13,34)

Liebe Schwestern und Brüder,
das 13. Kapitel des Matthäusevangeliums, mit 6 Gleichnissen, ist bekannt als das Kapitel der Gleichnisse.
Das erste Gleichnis, das Gleichnis vom Sämann, konzentriert sich auf die Aufnahme des Samens, durch verschiedene Bodenarten, als Allegorie für unterschiedliche Reaktionen auf "das Wort Gottes". (13:19).
Der Evangelist Matthäus erzählt viele Beispiele für jede Art von Reaktion auf das Wort Gottes: Es gibt viele, die das Wort hören und verstehen.(3:19), die Menge reagiert meistens positiv auf Jesus, besonders auf Seine Heilungswunder (9:8; 15:31; 21:8-9).
Aber es gibt auch Momente, in denen sie bestimmte Worte Jesu, z. B. von Seinem Leiden und Seiner Kreuzigung, nicht verstehen. (27:15-23). Die Jünger selbst könnten zu denen gehören, die abfallen, wenn sie "um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden." (3:21; cf. 26:56b, 69-75).
Bemerkenswert ist, daß trotz all dieser Versagen, Jesus, Seine Jünger nie auf-gibt. Tatsächlich fährt Er fort, weiterhin auf sie zu bauen, bis dahin, daß Er, ihnen schließlich die Zukunft seiner Sendung anvertraut.
Das Matthäusevangelium zeigt uns, Jesus als einen, der hofft gegen alle Hoffnungslosigkeit.! Das ist der Grund, warum Matthäus sein Evangelium mit diesen Worten beendet: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." (28:20).
Schauen wir noch einmal auf den Sämann im ersten Gleichnis: Der Sämann streut seinen Samen sorglos, scheinbar achtlos aus, was für eine fruchtbare Ernte, wenig hoffen läßt.
Jesus vertraut auf Seine Jünger, die keinen sehr viel-versprechenden Eindruck machen. Er verschwendet Seine Zeit mit Sündern, mit Aussätzigen, mit von Dämonen Besessenen, und Ausgestoßenen.
Dennoch verspricht Er, dass Seine verschwenderische Aussaat des Wortes, eine reichliche Ernte bringen wird.
Jesu Vertrauen in Seine Jünger zeigt, daß Er, sie einfach nicht aufgeben will, trotz all ihrer Unvollkommenheiten.
Er wird auch uns nicht aufgeben, sondern wird weiter daran arbeiten, was immer in uns - und um uns herum - verhärtet, steinig oder dornig, ist.
Wir müssen nur auf Sein Versprechen vertrauen, daß Er bei uns bleibt bis zum Ende aller Tage, und hart arbeiten, um hundertfach Frucht zu bringen.
Amen.