An(ge)dacht
Klartext reden
Klartext reden, sagen was Sache ist- das ist manchmal nötig. Im Evangelium diesen Sonntags wird erzählt, wie Jesus mit seinen Jüngern Klartext spricht. Auf dem Weg nach Galiläa sagt er ihnen, was Sache ist. Er sagt ihnen genau, was auf ihn, Jesus in nächster Zeit zukommen wird und er möchte sie auf die Zeit danach vorbereiten. Aber die Jünger sind noch nicht so weit. Sie verstehen nicht, was Jesus ihnen erzählt von seinem bevorstehenden Tod und seiner Auferstehung. Andere Themen beschäftigen sie. Ihre Gespräche drehen sich um den Rang, die Bedeutung und Stellung jedes einzelnen von ihnen. Aber Jesus schärft ihren Blick für das Wesentliche:
„Der Letzte sein“ und „Diener aller sein“ – das sei das, auf was es wirklich ankomme. Das sind unbequeme Worte. Wer will schon der Letzte sein und wer von uns lässt sich nicht lieber bedienen, anstatt selbst zu dienen? Und Jesus macht es gleich anschaulich, gibt ein konkretes Beispiel, indem er ein Kind in ihre Mitte stellt und es in seine Arme nimmt. Zur Zeit Jesu galt ein Kind wenig. Jedes kleine Kind ist schutzlos und auf die Unterstützung der Erwachsenen angewiesen. Aber indem wir uns eines Kindes annehmen, ihm Schutz und Geborgenheit geben, dienen wir den Armen, den Bedürftigen, den Schutzlosen. Jesu Wort: „Wer ein solches Kind aufnimmt, der nimmt mich auf“ lässt uns ahnen, dass die Zuwendung zu einem Kind, letztlich auch eine Begegnung mit Gott selbst ist. Das ist uns nicht immer bewusst. Aber wir dürfen uns darüber gewiss sein und uns freuen, dass wir, wenn wir einem Kind begegnen, und in gutem Kontakt mit ihm sind, unter dem besonderen Segen Gottes stehen. Diese Gewissheit und Freude wünscht Ihnen
Ihre Sr. M. Josefine Büscher
Markus - Ev. 9,30- 37