An(ge)dacht
Kommunalwahlen

Liebe Leserin, lieber Leser!
An diesem Sonntag finden Wahlen in die kommunalen Parlamente und Wahlen von Bürgermeister/innen sowie Landräten statt.
Außer unseren Kreuzchen auf den Wahlzetteln sollten wir Christen immer wieder für alle Frauen und Männer beten, die politische Verantwortung tragen. Und wir sollten das tun völlig unabhängig von der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Einstellung der Gewählten. Denn jeder Mensch braucht das fürbittende Gebet, besonders die, die mit politischer, wirtschaftlicher, wissenschaftlicher oder medialer Macht ausgestattet sind.
Dieses „Gebet für“ scheint mir persönlich umso nötiger, wenn wir feststellen, dass eine Reihe politisch Verantwortlicher wenig oder gar nicht nach dem Willen Gottes fragt oder bei der Lösung anstehender Probleme immer ratloser, hektischer oder (gruppen)egoistischer wirkt. Macht ist nötig, um zu gestalten, Macht ist aber immer auch verführerisch. Auch da ist unser Gebet für die Mächtigen sicherlich hilfreich. Und das Gebet für Menschen in politischer Verantwortung bewahrt uns - die Wählerinnen und Wähler - im Übrigen davor, in unangemessener Weise über sie zu reden und zu posten.
Damit mich niemand missversteht: Mit dem Beten allein ist unsere Aufgabe als Christen nicht erfüllt, immer wieder müssen wir uns einbringen in die politische Auseinandersetzung - vor allem, wenn es um den Schutz der gottgegebenen Würde eines jeden Menschen geht.
Machen wir Christen also unsere Kreuzchen auf den Wahlzetteln, machen wir im Gebet unser segnendes Kreuzzeichen über alle politisch Verantwortlichen, nehmen wir mutiger als bisher das Kreuz politischer Auseinandersetzung auf uns und hüten wir uns vor allem davor, andere Menschen in Gedanken und Worten zu kreuzigen!
Wir werden sicherlich auch in Zukunft nicht jede politische Entscheidung gutheißen können, aber wir sollten allen danken, die sich für das Gemeinwohl einsetzen.
Eine segensreiche Wahl wünscht
Ihr Propst Michael Langenfeld