An(ge)dacht

Heiliger Geist

54 Jugendliche haben sich persönlich entschieden und werden sich am Samstag zu ihrem katholischen Glauben, den sie in der Taufe empfangen haben, selbst bekennen. Das ist ein Grund zum Feiern! Mit den Worten des Weihbischofs „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ wird ihnen diese Gottesgabe einmalig und unwiderruflich wie ein Geschenk übergeben. Die Bibel spricht von unterschiedlichen Begabungen, die für die christliche Gemeinschaft aus dieser Gabe entstehen können, und auch von den Wirkungen dieser Begabungen gegenüber uns und dem Nächsten, wie Sanftmut, Geduld und Friedfertigkeit. Unser Bekenntnis und das Band des Heiligen Geistes eignet sich somit nicht für unmenschliche Radikalisierungen jeglicher Art.

Dabei geht mir eine Übung aus der Vorbereitung nicht mehr aus dem Sinn. Als Metapher für den Heiligen Geist hatten wir ein knallrotes hochelastisches großflächiges Gummiband, eine sogenannte „Gummizelle“, in der sich eine Gruppe von bis zu 12 Personen bewegen konnte.

Je mehr Beteiligte, desto träger und auf Sicherheit bedacht, waren sie. Allerdings konnten sich alle in einer großen Gruppe in dieses Gummiband relativ bequem hineinsetzten und verweilen. Aber keiner wagte so völlig aus der Reihe zu tanzen oder sich richtig ins Zeug zu werfen bzw. in das Band zu schmeißen. Die Platzwechsel waren eher ein abgesprochenes Gehen in kleinen Schritten. Je weniger die Beteiligten waren, desto schneller waren die Bewegungen und die Seitenwechsel. Die Dynamik und die Risikobereitschaft stiegen beträchtlich. Der Spaßfaktor war deutlich höher, so schien mir. Zu Schaden kam übrigens niemand, denn alle waren hellwach, aufmerksam und aktiv für den anderen da. Diese unterschiedlichen Erfahrungen lassen sich meines Erachtens auf die Dynamik in der Gemeinschaft der Gläubigen, der Kirche und der Kirchengemeinde übertragen. Komm, Heiliger Geist!

 

Pastoralreferent Dr. David Krebes

 

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