An(ge)dacht
Liebe Schwestern und Brüder,
erschöpft oder erlöst?
Diese Frage stelle ich mir, wenn ich auf das Weihnachtsfest zugehe. Schöpfung braucht Erlösung! Dass wissen wir nicht erst seit Laudato si, der ersten Umweltenzyklika in der römisch-katholischen Kirche, von Papst Franziskus I. und der von Greta Thunberg initiierten zivilgesellschaftlichen Protestbewegung "Fridays for Future". Auch die Ursprünge des alljährlich gefeierten Krippenspiels gehen auf diesen Gedanken zurück.
Der als Sohn eines reichen Tuchhändlers in Assisi geborene Giovanni di Pietro di Bernardone, auch Francesco genannt, wandte sich als junger Mann vom familiären Reichtum ab und versuchte nach dem Vorbild Jesu Christi zu leben. Die szenische Darstellung des Weihnachtsgeschehens war ein Einfall dieses denkwürdigen Heiligen. Am 24. Dezember 1223 in einer Grotte nahe dem mittelitalienischen Ort Greccio setzte er anstelle einer Predigt das Weihnachtsevangelium mit lebenden Menschen und zum ersten Mal auch mit Tieren in Szene. Deshalb finden wir heute auch "Ochs und Esel" in jeder traditionellen Krippenlandschaft. Der später als Heilige verehrte, ließ es sich nicht nehmen, während des Spiels "wie ein Schaf zu blöken". Der Heilige Franziskus wollte, dass zu Weihnachten "ein jeder Mensch nicht nur den Armen gegenüber mit Heiterkeit großzügig sei, sondern auch gegenüber Tieren und Vögeln." Für Nutztiere forderte er eine zusätzliche Portion Futter. Das erste Krippenspiel war geboren.
Erschöpfte Geschöpfe brauchen Erlösung! Eine schöpferische Pause (vielleicht beim Krippenspiel) und Gottes Segen wünscht Ihnen im Namen des gesamten Pastoralteams von St. Marien,
Pastoralreferent David Krebes