An(ge)dacht
Neustart nach den Ferien

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!
„Freut Ihr Euch, wenn am Mittwoch die Schule wieder losgeht?“ fragt ein auswärtiger Priester unsere Messdiener kurz vor Beginn einer Pilgermesse. Sie drehen sich um zu ihm, sagen (wahrscheinlich aus lauter Höflichkeit) kein Wort, aber ihre Gesichter verraten alles: ‚Spinnst Du?‘ Als er ihre Reaktion wahrnimmt, legt er nach: „Bildung ist schließlich Euer gutes Recht!“ Jetzt verdrehen sie endgültig die Augen.
Der Neustart aus den Ferien, aus Urlaub und Freizeit in den Alltag fällt den meisten von uns nicht leicht. Anstatt auszuschlafen und zu faulenzen gilt es, sich wieder in einen getakteten und durchstrukturierten Alltag einzufinden. Anstatt selbst zu entscheiden, was heute dran ist, bestimmen oft andere, was zu erledigen ist. Es ist in der Regel nicht so, dass wir unsere Arbeit, die Schule oder die Ausbildung nicht mögen, aber an die damit verbundenen Regeln müssen wir uns nach der Ferienzeit erst wieder gewöhnen.
Wie unser regelmäßiger Herzschlag gehört beides zu unserem Leben dazu: Arbeit und Erholung, Spannung und Entspannung, Leisten und Relaxen - und beides in einer möglichst ausgewogenen Art. Wer ab und an einen Blick in die Bibel wirft, kennt vielleicht die beiden Frauen Marta und Maria: Die eine, die ständig rennt und tut und macht, und die andere, die sitzt und einfach hört. Sie verkörpern die beiden Seiten unseres Mensch- und Christseins.
In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern nach den Ferien einen möglichst guten Start in den Alltag - in Schule, Ausbildung, Studium, Beruf oder Ehrenamt! Alles hat seine Zeit …
Propst Michael Langenfeld