An(ge)dacht
Mit einem Augenzwinkern

Liebe Leserinnen und Leser von An(ge)dacht!
Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich wie mir. Seit Mitte November erreichen mich fast täglich sogenannte Bettelbriefe von kirchlichen und nichtkirchlichen Initiativen und Hilfswerken, die um eine Spende bitten. Immer öfter liegt dieser Post auch ein kleines weihnachtliches Präsent bei.
Die Advents- und Weihnachtswochen sind immer noch die Zeiten, in denen am großzügigsten gespendet wird. Aus der Tradition, sich in der Familie oder im Freundeskreis an Weihnachten zu beschenken, ist seit Jahrzehnten glücklicherweise eine Haltung erwachsen, die über den Tellerrand des eigenen Heimischen auch fremde Menschen weltweit in den Blick nimmt, denen es richtig dreckig geht.
Ursprung dieser Schenk-Kultur ist wohl die große Dankbarkeit gläubiger Christen, die sich selbst von Gott überreich beschenkt wissen - anscheinend besonders intensiv im göttlichen Kind von Bethlehem. Eine Dankbarkeit, die von innen her drängt, selbst auch anderen zu schenken und mit ihnen zu teilen.
Aber egal, ob gottgläubig oder nicht - es ist gut, dass es so etwas wie eine Zeit oder Atmosphäre im Jahr gibt, in der viele Menschen dankbar feststellen, wie gut es ihnen geht, in der wir unsere eigene Lebenssituation als ein Geschenk und eine Gnade empfinden, so dass uns einfach nach großherzigem Weitergeben ist.
Sollte Sie in nächster Zeit ein solches Gefühl überkommen, sollten Sie unbedingt den ein oder anderen Bettelbrief zur Hand haben!
Mit einem Augenzwinkern grüßt Sie
Propst Michael Langenfeld