An(ge)dacht

Mit Jesus unterwegs sein ...

Da wollen Menschen Ihm nachfolgen, wollen sich nur noch von ihrer Familie verabschieden oder ihre Toten begraben - ein doch durchaus verständlicher Wunsch - aber Jesus entgegnet: "wer seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt, taugt nicht für das Reich Gottes." 

An anderer Stelle lesen wir im Evangelium: "Wer kann diese Rede ertragen? ... und viele wandten sich von Ihm ab." 

Halten wir es aus, nicht alles im Glauben zu verstehen? Oder spielen wir auch mit dem Gedanken, uns abzuwenden - von Gott, von der Kirche, vom Glauben? 

Karl Rahner sagte: "Glauben heißt, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten." 

Auch wir können von Jesus lernen, wenn wir uns auf den Weg der Nachfolge machen, wenn wir Ihm die Chance geben, uns zu begegnen, indem wir regelmäßig beten und in der Bibel lesen, und wenn wir Ihn möglichst oft in der Hl. Eucharistie empfangen. 

Dann werden wir Ihn auch immer besser kennenlernen. Trotzdem werden wir nicht alles verstehen.

Das ist aber auch nicht wichtig.

Wichtig ist danach zu fragen, was Gott von mir will.  

Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht intensiv mit unserem Glauben beschäftigen sollen, sondern dass wir Glaubenswahrheiten, die sich unserem Verstand nicht erschließen - Dreifaltigkeit, Jungfrauengeburt, die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi - im Vertrauen annehmen und uns um ein immer tieferes Verständnis bemühen, ohne aber zu meinen, diese Geheimnisse bis ins letzte ergründen zu können.  

Unser Verständnis kann nur in einer immer engeren Beziehung zu Jesus Christus wachsen. Gott ist es, der uns durch Seinen Heiligen Geist ein immer tieferes Erfassen der Hl. Mysterien schenkt, nicht die Kraftanstrengungen unseres Verstandes, sondern das demütige Erkennen, dass Gott allein uns in alle Wahrheit führen kann. 

Ich wünsche Ihnen Freude auf dem Weg des Glaubens, Mut, ihn auch bei inneren und äußeren Widerständen weiterzugehen und Geduld, wenn manches  unverständlich erscheint.

Pater Ephrem OSB

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