An(ge)dacht

PA A. Scherner

 

Liebe Leserinnen und Leser.

Sind Sie urlaubsreif? Oder "reif für die Insel", wie man es zuweilen auch etwas locker formuliert? Für viele von uns, waren die letzten Wochen eine anstrengende Zeit; und nicht wenige freuen sich nun auf die ersehnten Ferien.

 

Wie können Sie sich am besten entspannen?

 

In einem Liegestuhl? Unterwegs beim Fahrradfahren, Laufen oder Schwimmen? Beim Fotografieren und Festhalten von Erinnerungen?

Viele verbinden mit der Sommerzeit Freiheit, Erholung und Selbstbestimmtheit. Der Sommerurlaub und die Freizeit können uns daran erinnern: Mein Leben ist nicht nur Leisten und Funktionieren. Es gibt noch ein Leben, das anders ist und das ewige Bedeutung hat. Die Urlaubszeit ist eine gute Gelegenheit, Neues kennen und schätzen zu lernen.

Die „Kunst des Urlaubmachens“ bedeutet, im Urlaub sehr bewusst ein Gegengewicht zum Alltag zu setzen: Wenn ich in meinem Alltag viel mit Menschen zu tun habe, dann suche ich im Urlaub die Einsamkeit. Wenn ich viel alleine bin, mag mir im Urlaub die menschliche Nähe gut tun. Wenn ich sehr verplant und nach Terminkalender lebe, dann brauche ich in den Ferien vielleicht spontane Aktionen, Zeit ohne Terminkalender. Wenn ich viel unterwegs bin, fühle ich mich in einer vertrauten Landschaft wohl. Wer eher geordnet lebt, mag den Nervenkitzel suchen, wer im Alltag genug Aufregung hat, ist für Ruhe und Entspannung dankbar.

Zur Ruhe kommen heißt, sich Zeitnehmen und die Hektik für eine Stunde hinter sich zu lassen. Zeit haben, um sich ein paar Fragen zu stellen:

Ist mein Leben noch im Gleichgewicht zwischen Arbeit und Ruhe? - Pflege ich Beziehungen, die mir Kraft geben oder nur solche, die mich Kraft kosten? - Könnte Vergebung ein Thema sein, um belastende Beziehungen zu klären? - Nehme ich mir genügend Zeit für Gott, für andere und für mich? Bin ich durch den Glauben so mit Gott verbunden, dass ich daraus Kraft bekomme, um in den hektischen Zeiten nicht unterzugehen?

 

Urlaubszeit, Ferienzeit bedeutet freie Zeit, um zu Kräften zu kommen, zu genießen und tief im Innern zu spüren: Ja, das tut mir wirklich gut!

 

Ich wünsche uns allen, dass wir in dieser Sommerzeit spüren, wie befreiend es sein kann, loszulassen und was für ein Glück es ist, alle Erdenschwere des Alltags hinter sich zu lassen. So genießen Sie die Sommerzeit – in der Ferne und zu Hause!

Ihr Alexander Scherner

 

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