An(ge)dacht

PR P.-M. Lemmen

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage,
 
in diesen Tagen wird überall, in den Schulen, Kindergärten und am vergangenen Wochenende auch in den Gottesdiensten in unseren Kirchen Erntedank gefeiert.
3 Stichworte sind mir eingefallen, die zum Erntedankfest passen:
 
Staunen  -  danken  - handeln
 
Staunen… wenn ich staune, dann halte ich inne, dann geht mir das Herz auf, dann nehme ich etwas wahr, was ich sonst vielleicht übersehe, da freue ich mich.
Staunen kann ich immer wieder über die Schönheit der Natur…über eine Blüte, über die schöne Herbstfärbung der Bäume, über den Geschmack einer reifen Birne.
Wenn ich staune, dann nehme ich bewusst wahr, mit allen Sinnen.
Da ist die Selbstverständlichkeit durchbrochen, dass mich die Schöpfung umgibt, dass Nahrung eigentlich immer verfügbar ist und oft in einer Auswahl, die viel zu groß ist. Staunen heißt wieder wahrzunehmen, das, was wir zum Leben brauchen und was das Leben schön macht, ist in der Regel da. Wir können aus dem Vollen schöpfen.
 
Es bleibt aber nicht beim Staunen. Das ist erst der Anfang. Wenn ich dann weiter spüre, wenn ich tiefer schaue, kann es sein, dass ich auch dankbar bin… für das Geschenk dieses Augenblicks, dem, der den Garten so schön angelegt hat, dem Landwirt, der mit seiner Arbeit die Lebensmittel produziert, und letztlich auch Gott. Denn auch mit all unserer Arbeit und unserem Einsatz können wir nicht einfach machen, das Wachsen und Reifen gelingt. Es ist immer auch ein Geschenk von Gott.
Dankbarkeit, Gott danken… Es ist eine gute geistliche Übung am Ende eines Tages Gott für eine konkrete Sache, für eine Erfahrung zu danken. Das vertieft die Verbindung mit ihm und mit seiner Schöpfung.
 
Staunen, Gott danken,…und  wenn so die Selbstverständlichkeit aufgebrochen ist, dann komme ich auch ins handeln, dann gebe ich Antwort, dann übernehme ich in meinem kleinen Bereich Verantwortung. Lasse das Auto stehen und fahre mit dem Fahrrad, kaufe regionale und saisonale Produkte, teile, wo ich kann, mit denen, die nicht genug zum Leben haben.
 
Erntedank: Staunen, danken, handeln… und das am besten nicht nur einmal im Jahr!
 
Ihre Petra-Maria Lemmen,
Pastoralreferentin

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