An(ge)dacht

Propst Dr. M. Langenfeld

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage!

 

Tage und Stunden sind genau geplant, der Terminkalender voll. Plötzlich finde ich mich mit einem bakteriellen Infekt im Krankenhaus wieder. So habe ich die Woche nicht geplant, ich werde grantig.

 

Dann erinnere ich mich an die Lesung aus dem biblischen Buch Kohelet, über die ich kurz zuvor in einer wunderbaren Brautmesse gepredigt habe: „Alles hat seine Stunde: Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden.“ Ich ergänze für mich: „Eine Zeit des Gesundseins und eine Zeit der Krankheit.“ Ja, alles gehört zum Leben dazu. Ich beginne, die Realität des Lebens anzunehmen.

 

Und dann klingen weitere Worte aus der biblischen Lesung in mir nach: „Gott macht allem seine Zeit. Gott hat die Ewigkeit in alles hineingelegt.“ Es ist heilsam, daran erinnert zu werden, dass wir Menschen nicht alles selbst in der Hand haben. Gott ist der Herr unseres Lebens. Ich kann das innerlich gut annehmen, denn ich fühle mich seit meiner Jugend von ihm geführt.

 

Solch‘ unvorhersehbare Ereignisse und Zeiten können durchaus auch fruchtbare geistliche Übungen sein …

 

Ihr Propst Michael Langenfeld

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