An(ge)dacht
„Und Gott sah, dass es gut war“ Gen 1,12
Im ersten Buch der Bibel, im Buch Genesis, im Schöpfungsbericht, lesen wir immer wieder den Satz“ „Und Gott sah, dass es gut war“. Der heilige Franziskus, dessen Fest wir heute feiern, hat einen Text über die Kreatur geschrieben in dem er Gott den Schöpfer preist. “Gelobt seist du, mein Herr“
Franziskus 1181/1182 geboren, stammt aus der Stadt Assisi (Italien) die im Gebiet des Spoletotales liegt. Der Vater, ein Tuchhändler, in dessen Geschäft Franziskus als Jugendlicher mitarbeitet. Für seine Freunde in der Stadt ist er der Troubadour, der, der ihnen die Feste gestaltet. Zwischen der Stadt Assisi und Perugia kommt es zum Krieg. Franziskus gerät in Gefangenschaft aus der ihn sein Vater 1204 frei kauft. Von da an zieht es ihn immer mehr in die Einsamkeit andere Werte werden ihm immer wichtiger. Bald schließen sich ihm Männer aus der Stadt an sie leben bei den Armen. Im Jahre 1210 zieht Franziskus mit 12 Brüdern nach Rom, um sich vom Papst seine Lebensweise bestätigen zu lassen. 1219/20 begibt er sich mit den Kreuzfahrern in den Orient nicht um gegen die Muslime zu kämpfen sondern, ihnen die Frohe Botschaft, das Evangelium zu bringen. Am 29.August 1219 begegnet er dem Sultan Mel- el- Kamil. Beide, der Sultan und Franziskus begegnen sich in großer Hochachtung, beide bleiben ihrer Religion treu. Franziskus erkrankt schwer es ist das Jahr 1224/25. Bei den Schwestern der hl. Klara, den Klarissen in San Damiano, wird er gepflegt. Zum Dank dichtet er das Lied über die Kreatur, den Sonnengesang. Am 3. Oktober,1226, am Abend stirbt der Heilige in dem kleinen Kirchlein Portiuncula. Seine Brüder singen noch einmal den Sonnengesang, ein Danklied für all das, was uns Gott schenkt. Vielleicht können auch Sie heute am Erntedank mit einstimmen: Höchster, Allmächtiger, guter Herr, gelobt seist Du durch unsere Schwester, Mutter Erde. Die uns ernährt und erhält, und vielfältige Früchte uns schenkt und bunte Blumen und Kräuter.
Du Höchster, Allmächtiger, guter Herr, dein ist der Lobpreis und Ruhm, die Ehre und jeglicher Dank. Dir allein, Höchster gebühren sie, und kein Mensch ist würdig, Dich zu nennen.
Gelobt seist Du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, der edlen Herrin vor allem Schwester Sonne, die uns den Tag schenkt und Licht spendet mit ihren Strahlen; gar prächtig in mächtigem Glanz: dein Gleichnis ist sie, Höchster.
Gelobt seist Du mein Herr, durch Bruder Mond und die Sterne, die Du am Himmel geformt kostbar in funkelnder Ferne.
Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wind, durch Luft und Wolken und Nebel; durch heiteres und jeglichen Wetter, nach deinem Willen belebt es alle Geschöpfe.
Gelobt seist Du, mein Herr, durch Schwester Wasser, die so nützlich in ihrer Demut, gering und köstlich und keusch.
Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Feuer, durch den Du die Nacht uns erleuchtest, schön und freundlich ist er, mächtig als lodernder Brand.
Gelobt seist Du, mein Herr, durch unsere Schwester; die Mutter Erde. Die uns ernährt und erhält, und vielfältige Früchte uns schenkt und bunte Blumen und Kräuter.
Gelobt seist Du, mein Herr, durch jene, die verzeihen aus Liebe zu Dir und Schwächen und Mühsal ertragen. Selig, die sie überwinden im Frieden, von Dir, Höchster werden sie die Krone empfangen.
Gelobt seist Du, mein Herr, durch unseren Bruder, den leiblichen Tod; ihm kann kein Mensch lebendig entrinnen, weh denen, die sterben in schweren Sünden, doch selig; die er findet in Deinem heiligsten Willen, denn der zweite Tod wird ihnen keinen Schaden bringen.
Lobt und preist meinen Herrn und sagt Dank; ihr Geschöpfe alle und dienet ihm in großer Demut.
Ich wünsche Ihnen, aber auch mir, dass wir mit Gottes guter Schöpfung verantwortungsvoll umgehen
Ihre Schwester M Theodore Hofschen.