An(ge)dacht
Verklärung

An diesem Sonntag hören wir im Evangelium die Verklärungsgeschichte. Diese Geschichte finden wir in allen drei Evangelien immer in der Mitte. Es ist erstmal eine ganz normale Situation: Die Jünger gehen mit Jesus auf einen Berg.
Das Besteigen des Bergs ist allerdings immer ein Zeichen für das Gebet, für eine Gebetserfahrung. Und hier sollen die Jünger eine ganz besondere Erfahrung machen. Auf dem Berg hören sie die Stimme Gottes: „Das ist mein geliebter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören.“
Hier ist die einzige Situation, in der Jesus Jünger mitnimmt, damit sie eine ganz besondere Gebetserfahrung machen. Es ist das einzige Mal, daß die Jünger die Stimme Gottes in ihrem Leben direkt vernehmen. Und sie sehen Mose und Elija. Das geschieht im Gebet, denn nur im Gebet kann man übernatürliche Erfahrungen machen.
Im Neuen Testament finden wir mehrmals Jesus beten, Er lehrt, wie man beten soll, und Er fordert Seine Jünger zum Gebet auf.
Nach dieser besonderen Erfahrung der himmlischen Herrlichkeit möchten die Jünger gerne dort bleiben, aber sie müssen zurückkehren in ihren Alltag.
Jesus hat auch uns gelehrt zu beten, Sein Beispiel gegeben. Er fordert auch uns auf zu beten. Und deshalb sollen wir selbst auch diese Erfahrung machen. Erfahrung ist die beste Lehre. Ohne Erfahrung kann man eigentlich gar nicht lernen.
Die richtige Erfahrung kann auch einmalig sein. Das ist genug und reicht für ein ganzes Leben. Mit Jesus im ganz normalen Alltag Zeit verbringen, um die Stimme Gottes zu hören, das ist Gebet.
Wenn wir dabei eine Taborerfahrung machen, werden wir verstehen, warum die Jünger gerne Hütten bauen und dort bleiben wollen. Aber auch wir müssen immer in unseren Alltag zurückkehren und dort unseren Glauben leben.
Wir können versuchen, den Glanz aus dem Antlitz Christi, den wir in der Begegnung mit Ihm erfahren, in die Welt hinauszutragen und sie damit ein wenig heller zu machen.
Dass Ihnen das gelingt, und dass Sie im Gebet diese unbeschreibliche Freude spüren, die Ihr ganzes Leben überstrahlt, das wünsche ich Ihnen.
Pater Ephrem OSB