An(ge)dacht
Was ist Glück?
Herr. J.S. (96): Das größte Glück war, dass ich den Krieg verhältnismäßig gut überstanden habe und ich gesund darüber hinaus weiter ins Leben gegangen bin. Aber ein bisschen was muss man natürlich auch dafür tun. Man darf nicht zu waghalsig sein – sondern immer in schwierigen Situationen auch etwas zurückhalten.
Frau E.D. (88): Das größte Glück war die Geburt der Kinder! Das würde ich sagen war Glück! Ja Zufriedenheit, dass es so gelaufen war. Und heute: Dass ich einigermaßen gesund bin, das ich hier sein kann… Tja, und dass ich Familie habe, die hinter mir steht.
Frau J.Ch. (86): Der glücklichste Moment in meinem Leben überhaupt war als ich mein erstes Kind bekommen habe. Wir hatten unser Zuhause und es war einfach großartig.
Frau A.K. (93): Der schönste Moment? Also ich muss sagen, wo ich 90 war und ich meine Kinder, Enkel und Urenkel alle um mich herum hatte, das war ein wunderschöner Moment. Das war Glück!
Frau H.B. (91): Glück? – Was heißt Glück? Ich bin zufrieden, das ist doch genug!
Festzustellen bleibt: Glück muss nicht immer das ganz große Gefühl sein. Und meistens gehören andere Menschen – gehören Begegnungen zum Glück dazu!
Anselm Grün schreibt: „Glück fällt einem zu. Ganz zufällig ist es allerdings nicht. Man kann etwas tun – zum Glück. Manchmal muss man sich nur die Augen reiben. Oder die dunkle Brille absetzen, die die Wahrnehmung verdüstert. Auch das gilt: achtsam sein auf das Geheimnis des eigenen Lebens. Bereit sein für unverhofften Besuch – und die Tür vor dem Glück nicht versperren.“
Da sein ist da oft viel wichtiger als überall dabei sein! Da sein im eigenen Leben – und da sein bei anderen!
Ich wünsche Ihnen allen „Viel Glück“: viele glückliche Momente und viele glückliche Begegnungen – auch und gerade im Kleinen!
Karen Ohlmeyer
Sozialpädagogin und Seelsorgerin im Altenheim Haus Maria Rast