An(ge)dacht

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wer die Wahl hat, hat die Qual – das denke ich, während ich vor meiner Sammlung an Karnevalskostümen stehe. Wer will ich sein? Eine britische Palastwache, ein barocker Edelmann oder doch lieber ein Ritter? Ob das Kostüm, für das ich mich entscheide, eine gute Wahl war – oder ob die Fellmütze zu warm und zu hoch oder die barocke Kostümjacke zu dünn war –, werde ich erst im Nachhinein sicher wissen.

Mit der Bundestagswahl an diesem Wochenende endet ein Wahlkampf, der in Teilen wirklich quälend war. War das Thema Migration wirklich das wichtigste? Welches Wirtschaftskonzept macht uns zukunftsfähig? Und woher soll das Geld für die vielen Wahlversprechen kommen?

Die Wahlkämpfer werden in den kommenden Wochen miteinander reden und Lösungen finden. Ob meine Wahl eine gute war, werde ich erst im Nachhinein sicher wissen. Doch eines weiß ich schon jetzt: Es lohnt sich nicht, über vergangene Entscheidungen zu lamentieren, sondern das Beste aus dem zu machen, was geworden ist. „Et is wie et is, et kütt wie et kütt und et hät noch immer jut jejange, sagt der Rheinländer in mir – und entscheidet sich für die barocke Perücke mit der Jacke der britischen Palastwache.

Heitere Gelassenheit, Geduld und Gottvertrauen wünsche ich Ihnen in den kommenden Tagen – im Karneval und beim Blick auf die Wahlergebnisse.

Ihr

Pastoralreferent Richard Schu-Schätter

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