An(ge)dacht
Wo finden oder bekommen wir Türöffner?

Der Evangelist Lukas berichtet (13,22-30) von einem Gespräch zwischen Jesus und einem Teilnehmenden, dieser fragte Jesus: „Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Jesus antwortet ihm: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“
Haben Sie schon einmal mit einer Sammelbüchse (natürlich für den guten Zweck) einen Rundgang durch ein Wohngebiet gemacht, von einem Haus zum anderen, von Tür zu Tür? Dann kennen Sie das: Man klingelt einmal, zweimal; dann öffnet sich die Haustüre vorsichtig. Sie treten einen Schritt näher; doch ein einziger Blick auf ihre Sammelbüchse, und die Türe ist wieder zu. Oder noch schlimmer: Sie hatten Streit mit Ihrer Freundin. Nun würden Sie sich gerne entschuldigen und das Gespräch wieder aufnehmen. Sie gehen hin, klopfen an die Wohnungstür; es rührt sich nicht. Sie klingeln, und nun hören Sie die Schritte: Die Tür geht auf, aber noch bevor Sie ein einziges Wort sagen können, fliegt sie schon wieder zu. Ja, so ist das, wenn einem von jemanden die Tür vor der Nase zugeschlagen wird.
Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen, sagt Jesus. Es genügt also nicht, getauft zu sein und sich so in Sicherheit zu wähnen. Jesus sagt an einer anderen Stelle: Ich bin die Tür (Joh, 10, 7). Die Freundschaft mit ihm ist keine Ideologie, sie möchte in uns Mensch werden. Die Worte Jesu erinnern uns daran, dass die enge Tür keine Einengung, sondern Wachstumschance ist. Ergreifen wir sie!
Dies wünscht Ihnen von ganzem Herzen Ihre
Sr. M. Theodore Hofschen.