Liebe Schwestern und Brüder,

wir alle haben schon an Prüfungen teilgenommen, bei der uns Fragen gestellt wurden, die wir beantworten mussten. Im Evangelium von nächsten Sonntag stellt Jesus direkte Fragen an seine Jünger. "Für wen halten die Menschen den Menschensohn? "Für wen haltet ihr mich?"

 

Petrus, der Anführer der Jünger, bekennt: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!"

 

Damit verkündet er, dass Jesus mehr ist als ein Prophet: Die Propheten sprachen von Gott, aber sie waren nicht selbst das Wort Gottes.  Sie gaben weiter, was sie von Gott empfangen hatten.

 

Jesus aber ist mehr! Er hat nicht nur das Wort weitergegeben, er war selbst das Wort. Er kam, um zu erfüllen, was das Gesetz und die Propheten vorausgesagt hatten. Und deshalb erkennen die Menschen in allem, was um Jesus herum geschah: "Wahrlich, dieser Mensch war der Sohn Gottes."

 

Liebe Schwetern und Brüder, der Glaube ist ein Geschenk; und doch ist er auch eine Entscheidung, die zur Erfüllung wächst, indem wir persönlich erfahren, was wir glauben und was wir beten. Es geht um den Sinn unseres Lebens und es verlangt von uns eine Entscheidung, eine Entscheidung, dem Wort Gottes zu vertrauen, das Jesus uns gibt und das er selbst ist.

 

Wer ist Jesus für uns? - Sind wir in unserem Leben schon einmal direkt mit dieser Frage konfrontiert worden? Wenn ja, haben wir eine authentische Antwort?

 

Jesus als der Sohn Gottes, als der Retter der Welt, kann aufrichtig geglaubt und erfahren werden, wenn wir uns dafür entscheiden. Wir können mit einem wirklich aufrichtigen Herzen ehrlich beten und erfahren: "O Jesu, du bist mein ganzes Leben ... ... meine ganze Hoffnung .... meine ganze Freude ... meine ganze Ruhe ... meine ganze Liebe ...".

 

Jesus betraute Petrus mit der Leitung der Kirche, nachdem er seinen Glauben bekannt hatte. Auch wir sind berufen, diese Verantwortung des Herrn zu teilen. Wir alle sind aufgerufen, den Glauben heute zu leben, damit der Sohn Gottes für alle Menschen um uns herum sichtbar wird.

 

Erinnern wir uns an das größte Zeugnis Jesu aus dem Johannesevangelium (14:9): „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ und das Zeugnis des Paulus im Galaterbrief (2:20): „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“

 

Liebe Grüße

Pater Ephrem OSB