An(ge)dacht Oktober 2019

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage, 

selbst wenn einem die Worte fehlen ist Gott ansprechbar. Man muss sich nur etwas einfallen lassen. 

Ein Bauer war eines Abends mit seinem Karren auf dem Weg nach Hause. Da merkte er, dass er sein Gebetbuch zu Hause vergessen hatte. Zu allem Unglück brach mitten im Wald ein Rad seines Wagens, und betrübt stellte er fest, dass dieser Tag nun vergehen würde, ohne dass er sein Nachtgebet verrichtet hätte.

Ende September war ich in Berlin und habe  meine Schwester, die schon lange dort lebt, besucht. Wir machten einen Rundgang in ihrem Kiez .Unterwegs sagte sie: komm, wir machen einen Abzweig, das interessiert dich sicher. Der kleine Umweg führte uns zur Kirche Maria Regina Martyrium, Maria Königin der Märtyrer, einer Gedenkstätte mit einer modernen Kirche ganz in der Nähe der ehemaligen Hinrichtungsstätte Plötzensee. Mir war schon sehr beklommen zumute an diesem Ort. Beim Betreten der Kirche  kamen wir als erstes in einen Raum mit einer großen Betonwand, goldfarben gestrichen, und davor einer modernen Pietá, die der Künstler Fritz König geschaffen hat: eine kantige, bronzene Marienfigur, die den toten Sohn im Schoß hält.

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage, 

Wenn der Himmel sich öffnet und die Sonne durchbricht, sieht die Welt ganz anders aus.

Lösungen erscheinen dort, wo vorher Unklarheit war, Antworten dort, wo es Fragen gab. Manchmal wird der Blick auf das Wesentliche frei.

Viele Menschen pilgern zu Fuß in die spanische Stadt Santiago de Compostela. Dort sollen die Gebeine des heiligen Jakobus liegen.

Viele spüren, dass sie auf dem Weg dorthin nicht allein sind. Manchen wird Jakobus zu einem inneren Begleiter.

 

In meiner Tätigkeit als Krankenhausseelsorgerin, wie auch in der Arbeit als Ehe-, Familien- und Lebensberaterin bin ich oft auf der Suche nach Gedanken, nach Geschichten, nach Märchen und Lebensweisheiten die helfen das „Gute“, das „Positive“ im Menschen zu wecken und zu fördern.

Vor einiger Zeit hatte ich eine junge Frau begleitet, die sich an einem eher leidvollen und schweren Zeitpunkt in ihrem Leben befand.

Im Gespräch hatte sie immer wieder bekundet wie verzweifelt und ausweglos ihr Leben schien. Sie konnte keine guten Perspektiven mehr erkennen, fand sich eher eingeengt, fast gezwungen in einer „Haut zu stecken“, die sie nicht wollte. Sie war oft kurz davor alles hinzuschmeißen…

Gelobt seist du ,mein Herr….. so beginnt jede Strophe des Sonnengesangs.

Der hl. Franziskus, dessen Namenstag wir am 4.Oktober feiern, hat diesen Sonnengesang verfasst.

Franziskus, wurde 1181 in Assisi, Italien, geboren und starb 1226. Der Vater Bernadone war Tuchhändler. Franziskus, aus gutbürgerlicher Familie, war auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens. In einem verfallenden Kirchlein, außerhalb der Stadtmauern, hat er ein Schlüsselerlebnis. In diesem Kirchlein hängt eine Kreuzikone, Vermutlich hat sie ein syrischer Mönch gemalt. Vor diesem Kreuz kniend, so berichtet er selbst, hört er eine Stimme die ihn auffordert:“ Franziskus, siehst du nicht wie mein Haus verfällt? Stelle es wieder her! Sein Leben nimmt nun sozusagen eine Kehrtwende. Der Playboy, der er viele Jahre war, wird nun zum Gottessucher und Erbauer des  Gottesreiches. 1225, ein Jahr vor seinem Tod, schreibt er den Sonnengesang: