An(ge)dacht November 2022

Liebe Leserinnen und Leser!

‚Erst kommt das Heizen, dann kommt die Moral‘ - dieses abgewandelte Zitat aus Brecht’s Dreigroschenoper geht mir in diesen Tagen von Energieknappheit und Fußballweltmeisterschaft nicht aus dem Kopf.

Es macht deutlich, wie schwierig es manchmal sein kann, die eigenen moralischen Werte glaubwürdig zu leben -

König von Deutschland

Zweimal am Tag baden, jeden Tag Geburtstag feiern, jeden morgen ein Glas Schampus trinken,… das alles und noch viel mehr würde Rio Reiser machen, wenn er König von Deutschland wäre. Davon sang er jedenfalls in seinem satirischen Lied in den 90er Jahren. Und ich? Wieviel Luxus würde ich mir zugestehen, wieviel Egoismus mir erlauben, wieviel Gutes könnte, wollte, würde ich auch gegen manchen Widerstand durchsetzen? Es gibt ja ganz unterschiedliche Vorstellungen, wie ein König ist oder sein sollte.

Liebe Leserinnen und Leser!

Geburtstage und manchmal auch Namenstage aus Familie und Freundeskreis habe ich in einen immerwährenden Kalender eingetragen. Ich will sie schließlich in der Hektik des Alltags nicht vergessen. Leider kamen in den letzten Jahren vermehrt auch die Todestage einiger meiner Verwandten, Freunde und Kollegen hinzu. Auch sie will ich auf keinen Fall vergessen, dafür verdanke ich ihnen viel zu viel.

Der Monat November erinnert uns mit seinen Gedenktagen für die Verstorbenen und den oftmals grauen und dunklen Tagen an die Vergänglichkeit des Lebens. Uns Menschen beschäftigt ein Leben lang die Frage: „Was kommt nach dem Tod?“ Und wir fragen weiter: „Ist mit dem Tod alles aus? Gibt es nach dem Tod ein anderes, ein ewiges Leben?