An(ge)dacht April 2023

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Vertrauen Sie jemandem, den Sie nicht kennen? In der Regel wohl nicht, vermute ich mal. Es ist schon Begegnung und Kennenlernen nötig, um überhaupt miteinander vertraut zu werden und sich dann auch zu vertrauen. Dann aber können wir Freud‘ und Leid miteinander teilen, von unseren Hoffnungen und Ängsten sprechen und brauchen Sorgen und Ängste nicht voreinander zu verstecken.

(Lk. 24, 13-34)

Auf dem Weg nach Emmaus  - zu zweit -  sie sprachen miteinander über all das, was sich in diesen Tagen ereignet hatte. Das Sprichwort „Wovon das Herz voll ist, davon läuft der Mund über“ bewahrheitet sich hier. Denn die Verzweiflung, die Angst, die Enttäuschung dies alles findet Raum bei diesem Gang nach Emmaus.

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

An den kommenden Sonntagen feiern rund 100 Kinder mit ihren Familien und mit unserer Kirchengemeinde St. Marien ihre Erstkommunion. Bei ihrer Taufe, so glauben wir, hat Jesus ihnen seine Hand gereicht und ihnen fest versprochen, an ihrer Seite durch das Leben zu gehen, egal was geschieht. Jetzt bei der Heiligen Kommunion feiern wir, dass Jesus die Kinder mit seiner Liebe und Kraft immer wieder neu erfüllen und stärken möchte, damit sie ihren Weg als Kinder Gottes mit Freude und Zuversicht weitergehen.

Liebe Gemeindemitglieder,

liebe Gäste und Freunde von St. Marien!

Vertrauen dürfen, dass Gott für mich sorgt. Glauben können, dass ich beschützt bin - egal, was geschieht. Ein Gegenüber erahnen, das mir immer neu Sinn und Lebensfreude schenkt. Mich einem Unvorstellbaren anvertrauen können im Leben und hoffentlich irgendwann auch im Sterben. Ein erfülltes Leben führen dürfen, weil ich mich im Letzten getragen weiß - all‘ das ist für mich Ostern!

Ostern bedeutet für mich so etwas wie: vertrauen, loslassen und beschenkt werden.

Gerade noch sehnlichst erwartet, herzlich begrüßt und mit warmen Worten und großen Gesten begeistert empfangen, schon kurz darauf runtergemacht, abgelehnt und ausgegrenzt. Aus herzlichem Willkommen wird unbarmherzige Ablehnung, aus Begeisterung wird üble Nachrede, aus Liebe wird Hass.