An(ge)dacht 2023

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Ein imposantes Tuch (7 x 4 m) hängt zurzeit in unserer Propsteikirche St. Clemens. Dieses 2016 von der Textilkünstlerin Constanze Rilke fertig gestellte Fastentuch ist eine Leihgabe der evangelischen Gartengemeinde St. Marien in Hannover. Bei ihnen ist zurzeit eine Kopie unseres Telgter Hungertuches zu sehen, das in diesem Jahr 400 Jahre alt wird.

Liebe Gemeinde,

ich bin sehr dankbar dafür, dass Mitglieder aus dem Pfarreirat, dem Kirchenvorstand und dem Pastoralteam gemeinsam ein spirituelles Wochenende miteinander verbracht haben. Ich finde es gut, dass wir uns nicht nur treffen, wenn wir etwas zu organisieren haben, sondern uns auch um eine gemeinsame spirituelle Haltung bemühen, wie wir die Kirchengemeinde leiten und begleiten wollen.

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Seit Aschermittwoch ist für uns Christen Fastenzeit. Wir sind eingeladen, diese 40 Tage zu nutzen, um selbstkritisch unsere Beziehungen zu betrachten und sie, wenn nötig, wieder bewusster und liebevoller zu leben. Dabei geht es um unser Verhältnis zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst. In den letzten Jahren ist glücklicherweise zusätzlich auch unser Umgang mit der Schöpfung mit in den Blick gekommen.

Liebe Gemeindemitglieder,

jetzt ist Fastenzeit.

Klassischerweise beginnt sie mit dem äußeren Zeichen des Aschekreuzes auf der eigenen Stirn am Aschermittwoch. Freiwillige Abstinenz und Beschränkungen beim Essen gehören zur Fastenzeit. Spürbar bei sich selbst anfangen, finde ich eine gute Idee.

Aber nach der ausgelassenen Karnevalszeit ist mir, ehrlich gesagt, noch gar nicht danach.

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Eigentlich sollten Sie heute einige humorvoll-karnevalistische Reime von mir lesen.  Ausgerechnet in diesen Tagen ist mir allerdings nicht so sehr nach ausgelassenem Spaß. Vor gut einer Woche hatte ich nämlich einen ziemlich üblen Unfall und bin noch immer etwas ‚neben der Spur‘, wie man sagt.

„Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

Liebe Schwestern und Brüder, so sagt Jesus am Anfang des Evangeliums von diesem Sonntag zu den Menschen die seiner Lehre zuhören.

In den folgenden Versen, (d.h. 5, 17-37) sagt Jesus fünfmal: „Ihr habt gehört, dass... Ich aber sage euch“, eine besondere Formulierung im Matthäusevangelium.

Matthäus präsentiert Jesus als neuen Moses, als neuen Gesetzgeber...oder, einen, der alten Gesetzen etwas Neues gibt!

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Viele Menschen - und ich kann mich da leider nicht ganz ausnehmen - merken in diesen Zeiten, dass eine Überfülle an schlechten Nachrichten und ein ständiges Problematisieren aller möglichen Themen zu einer Belastung der eigenen Seele werden. Dabei spielt es anscheinend keine Rolle, ob uns diese ‚bad news‘

Liebe Schwestern und Brüder,

im Evangelium vom nächsten Sonntag hören wir die Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu.

Als viele Menschen Jesus folgten, stieg er auf einen Berg und begann, sie zu lehren, wobei er achtmal das Wort “selig” gebrauchte.

Warum sagt er achtmal das Wort “selig”? Weil diese acht Aussagen irgendwie ALLE Menschen, die dort versammelt sind, in ihren verschiedenen Lebenssituationen einbeziehen.

Jesus sagt nicht, dass sie selig werden können, sondern dass sie schon selig sind! Jesus erklärt einfach, dass sie bereits gesegnet sind, dass sie bereits die Gnade Gottes erfahren dürfen.