Grußwort zu Pfingsten

Liebe Getaufte, liebe Geistbeschenkte!
Jesus heilt einen Taubstummen. Die Worte, die dieser Geheilte als erstes in seinem Leben hört, sind heilende und liebende Worte. Und die ersten Worte, die er selbst in den Mund nimmt, sind Worte des Staunens und des Dankes. Das erste, was ich morgens höre, wenn mein Radiowecker anspringt und meine Ohren sich öffnen, sind die Schreckensmeldungen des Tages ... Entweder scheinen wir Menschen Negatives zu lieben oder ein Gefühl ständiger Bedrohung will unsere Lebensfreude, unsere Hoffnung und unseren Glauben an das Gute trüben.
Schon seit einiger Zeit denke ich häufiger daran: Alles, was ich ständig an meine Ohren und vor meine Augen lasse, prägt mit der Zeit auch mein Innerstes. Der Radiowecker bleibt aus, ich genieße inzwischen das Gezwitscher der Vögel und das Rauschen der Ems.
Die Gaben des Heiligen Geistes helfen uns, Realisten zu bleiben, die sowohl die Schatten als auch das Licht wahrnehmen. Der Geist Gottes befähigt uns, vor allem anderen immer zuerst das Gute zu erkennen und genau davon auch zuerst zu sprechen.
So finde ich, dass das Pfingstfest eine passende Gelegenheit ist, mal nicht über die Defizite unserer Mitmenschen oder der Politiker oder von sonst wem zu reden, sondern ganz bewusst von all‘ dem Guten, das sich tut. Dann reden wir ‚so ganz nebenbei‘ von Gott ...
Propst Michael Langenfeld

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