Dr. Regina Börschel hält den Vortrag

Seit Jahrtausenden kennen religiöse Traditionen das Konzept „heiliger Zeiten“ – besondere Tage oder Zeiträume, die dem Alltäglichen entzogen sind. Der Sabbat im Judentum, die Fastenzeit im Christentum, der Ramadan im Islam: All diese Zeiten strukturieren das Leben anders. Sie setzen bewusst Unterbrechungen, rufen zur Besinnung auf und schaffen Räume für Gemeinschaft, Erinnerung und Transzendenz.

 

Was passiert, wenn diese Zeiten aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein verschwinden? Und könnten säkulare Menschen gerade heute wieder neu entdecken, was religiöse Traditionen über Jahrhunderte gepflegt haben?

Der Vortrag nimmt die religiösen Ursprünge „heiliger Zeiten“ ernst – nicht als museale Überbleibsel, sondern als Schatz, der neu gehoben werden kann. Dabei geht es um die Frage: Was geht uns verloren, wenn uns solche „Heiligen Zeiten“ fehlen? Was bedeuten Unterbrechung, Entschleunigung und rituelle Zeitgestaltung in einer Gesellschaft, die kaum mehr innehalten kann?

 

Kosten: Eintritt frei, in Kooperation mit dem Freundeskreis Relígio e. V.

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